Düsseldorf Rechtsaußen: Hooligans, Reichsbürger und Demokratiegegner auf dem Johannes-Rau-Platz
Die Lösung aller Corona-Probleme stand am Samstag (23.1.) um 12 Uhr am Düsseldorfer Hauptbahnhof: Alle Hooligans aus Europa, insgesamt knapp 20 Menschen, demonstrierten gegen die Pandemie-Auflagen und riefen einmal laut „Auh“, so wie sie es auf den Fußballrängen tun. Da fiel das Virus tot um. Die anschließende Kundgebung auf dem Johannes-Rau-Platz unter dem Titel „Klartext 20/21“ erklärte Merkel, Söder, Spahn zu Feinden, die man aus dem Amt jagen werde. Dieser Plan zog 70 Zuhörende – darunter eine Mini-Abordnung der Bruderschaft Deutschland aus Eller/Garath.
Drei Stunden lang dauerten die Reden auf dem Johannes-Rau-Platz.
Einlader Dieter Bartsch aus Aachen.
Einlader Dieter Bartsch aus Aachen erklärte, er werde seine Freiheit notfalls mit dem Leben verteidigen. Eingeladen hatte er eine Rednerrunde, bei der das Zuhören schwerfiel. Daniel Langhans aus Ulm musste erst dem Ordnungsamt erklärten, warum er ohne Maske auf den Platz kam und orakelte dann, die Merkel-Regierung sei gar nicht das Übel, sondern lediglich Ausführende unter der Fuchtel eines globalen Regimes. Ralf aus Heidelberg forderte den Rücktritt der Regierung – verbunden mit einer offiziellen Regierungserklärung dazu, dass die Corona-Pandemie sofort beendet sei. Eine Frau im Rollstuhl erklärte, sie werde ihr Kind niemals impfen lassen und forderte alle Menschen auf, „den Maullappen“ abzulegen. Und Kevin will das gesamte deutsche Volk in eine neue, bessere Zukunft führen, „auch wenn wir dabei vermutlich mal hinfallen werden“.
Mitglieder der Bruderschaft Deutschland nahmen an der Rechtsaußen-Demo teil
Garniert wurde die Versammlung durch Menschen, die Reichskriegsflaggen-Halstücher mit Eisernen Kreuzen im Nacken, Kampfstiefel und Handschuhe trugen. Gegendemonstranten von „Düsseldorf stellt sich quer“ gerieten mit einem Einsatzleiter der Polizei aneinander, der sie nach Angaben von Beteiligten unter wechselnden Vorwürfen festhielt, während die sogenannte Bruderschaft ungehinderte über Düsseldorfs Rheinpromenade spazieren durfte.
Redner Dieter Langhans (rechts) musste vor seinem Auftritt dem Ordnungsamt erklären, warum er ohne Mund-Nase-Schutz gekommen war