Düsseldorf: Uniklinik warnt vor der Gefahr von Kohlenmonoxid-Vergiftungen
Nicht fachmännisch gewartete Kamine, Shisha-rauchen ohne nötige Sauerstoffzufuhr oder ein Holzkohlegrill in die Wohnung stellen, es gibt viele Ursachen, warum in diesem Jahr 60 Patienten und Patientinnen mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftungen in das Universitätsklinikum Düsseldorf (UKD) eingeliefert wurden. Dort wurden sie in einer speziellen Durckkammer mit reinem Sauerstoff behandelt. Das das Gas geruchlos ist und keine Atemreizungen hervorruft, werden die ersten Anzeichen oft ignoriert.
Schon 60 Fälle in 2020
60 Patientinnen und Patienten wurden in diesem Jahr bereits mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftungen in der speziellen Druckkammer des UKD mit der Hyperbaren Sauerstofftherapie (HBO) behandelt. „In unserer Druckkammer wird unter Zuhilfenahme von Überdruck 100 Prozent reiner Sauerstoff verabreicht, um das Kohlenmonoxid aus lebenswichtigen, sauerstoffabhängigen Eiweißen und Enzymen zu verdrängen“, erklärt Dr. Sven Dreyer, Ärztlicher Leiter der UKD-Druckkammer. „Sauerstoff wird gelöst und die Organe wieder versorgt.“
Warnzeichen
Die Experten der Klinik warnen, denn die Anzeichen für eine Kohlenmonoxid-Vergiftung werden häufig unterschätzt. Kohlenmonoxid ist die Ursache für einen Großteil der tödlichen Vergiftungen weltweit. Da das Atemgift so gut wie keine Reizungen hervorruft, wird es zunächst kaum wahrgenommen: Die frühen Anzeichen einer Vergiftung sind Müdigkeit, Benommenheit, Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen und grippeähnliche Symptome. Betroffene nehmen diese aber nicht als Folge einer Vergiftung wahr. Hohe Dosen von Kohlenmonoxid wirken schwer toxisch und sorgen bereits nach wenigen Minuten der Einatmung für Bewusstlosigkeit und Erstickungen.
Ursachen
Die Ursachen für Kohlenmonoxid-Vergiftungen können schlecht gewartete Kamine, das Rauchen von Shishas ohne die nötige Sauerstoffzufuhr oder das Aufstellen des Holzkohlegrill in der Wohnung sein. In diesem Jahr vermerkt die Uniklinik ein hohes Aufkommen an Vergiftungen aufgrund von defekten Gasthermen. Dort kommt es zu unvollständigem Verbrennen, weil beispielsweise der Brenner verrußt ist. Ein Warnzeichen für CO ist dabei die Farbe der Flamme: Statt blau ist sie gelb.
Vorbeugung
Im Verdachtsfall sollte man sofort alle Fenster öffnen, umgehend den Raum verlassen und die Feuerwehr verständigen. Schon nach wenigen Atemzügen kann eine CO-Vergiftung vorliegen. Vorbeugen kann man durch die Installation von Kohlenmonoxidmeldern, die in jedem Baumarkt zu bekommen sind und an der Wand angebracht werden. Rauchmelder ersetzen keine Kohlenmonoxidmelder, da sie das Gas nicht erfassen, sondern nur auf Rauch reagieren.