Düsseldorf: Stadt will keine Bußgelder gegen Obdachlose verhängen, die Alkohol im öffentlichen Raum trinken
Die Obdachlosen sind von der Corona-Pandemie besonders betroffen. Ohne Rückzugsräume verbringen sie oft den ganzen Tag auf der Straße. Da viele von ihnen ein Sucht- oder Alkoholproblem haben, ist das Verzehrverbot von Alkohol im öffentlichen Raum nur schwer für sie einzuhalten. Die Obdachlosenorganisation fiftyfifty hat deshalb am Montag (14.12.) die Verantwortlichen bei der Stadt aufgefordert, dies nicht mit Bußgeldern zu versehen. Der Düsseldorfer Krisenstab hat am Montag einvernehmlich entschieden dem zu entsprechen.
Die Mitarbeiter*innen des Düsseldorfer Ordnungsamtes kontrollieren seit dem Wochenende neben der Maskenpflicht auch das Verbot Alkohol im öffentlichen Raum zu trinken. Bei Obdachlosen werden sie in Bezug auf Alkohol aber keine Bußgelder verhängen. Das hat am Montag der Krisenstab der Stadt entschieden. Er war damit einer Forderung der Obdachloseninitiative fiftyfifty gefolgt.
Hubert Ostendorf von fiftyfifty erläutert, dass ein Großteil der obdachlosen und wohnungslosen Menschen suchtkrank sei. Die Situation sei durch Corona für die Betroffenen sowieso sehr schwierig. Da sie keine Rückzugsräume haben, blieb diesen Menschen nur die Möglichkeit Alkohol auf der Straße zu trinken, betont Ostendorf.