Düsseldorf: Der Leuchter für das Chanukka-Fest steht für acht Tage auf dem Grabbeplatz
Es war schon lange der Wunsche der Jüdischen Gemeinde, das Chanukka-Fest öffentlich in Düsseldorf feiern zu können. Zum ersten Mal darf der Chanukka-Leuchter für acht Tage auf dem Grabbeplatz stehen. Leider macht die Corona-Pandemie eine gemeinsame Feier unmöglich, aber in kleinem Kreis entzündeten Dr. Oded Horowitz, Vorstandsvorsitzender der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, und Rabbiner Chaim Barkahn, gemeinsam mit Oberbürgermeister Stephan Keller die Lichter am Leuchter am Sonntagabend (13.12.).
(v.l.) Rabbiner Chaim Barkahn, Dr. Stepahn Keller, Dr. Oded Horowitz und Dr. Bastian Fleermann
Viele Menschen versammelten sich in den vergangenen Jahren zur feierlichen Entzündung der Lichter zum Chanukka-Fest am Leuchter auf dem Grabbeplatz. Corona macht dies in diesem Jahr unmöglich. Dabei steht der Leuchter zum ersten Mal seit 19 Jahren für acht Tage auf dem Platz. Nachdem Oberbürgermeister Stephan Keller auf Einladung der jüdischen Gemeinde am Freitag (11.12.) gemeinsam mit Oberrabbiner Raphael Evers und dem Vorstandsvorsitzenden der jüdischen Gemeinde Düsseldorf, Dr. Oded Horowitz, eine Chanukka-Kerze im Jan-Wellem-Saal des Rathauses angezündet hatte, besuchte er am Sonntag die Feier auf dem Grabbeplatz.
(v.l.) OB Stephan Keller (v.l.) zündete im Rathaus mit Oberrabbiner Raphael Evers und Dr. Oded Horowitz die erste Chanukkakerze an, Foto: Stadt Düsseldorf, Melanie Zanin
Rabbiner Chaim Barkahn erläuterte die Bedeutung des Lichts, gerade in der aktuell schwierigen Zeit von Corona. Man solle sich nicht von des sechs Meter hohen Dunkelheit beeindrucken lassen und dafür sei auch Chanukka ein Zeichen, denn täglich werde eine Kerze mehr entzündet. Das Licht gebe innere Kraft, die auch an andere Menschen weitergegeben werden könne. Die Jüdische Gemeinde und Chabad Lubavitch Düsseldorf widmen in diesem Jahr die öffentlichen Feierlichkeiten zur Entzündung der Chanuka-Kerzen allen Mitarbeiter*innen des Gesundheitssystems, die sich so aufopfernd für alle Mitbürger*innen einsetzen.
(v.r.) Dr. Oded Horowitz und Rabbiner Chaim Barkahn entzünden die Lichter
Live wurde nach auf Facebook übertragen, wie Dr. Oded Horowitz und Rabbiner Chaim Barkahn mit einem Steiger zur Spitze des sechs Meter hohen Chanukaleuchters fuhren und die Kerzen entzündeten.
Auch die fünfte Chanukka-Kerze wird mit einer öffentlichen Feier entzündet. Am Montag, den 14. Dezember, um 17:30 Uhr, steht ein kleiner Leuchter auf dem Martin-Luther-Platz 40 vor dem Justizministerium und für die sechste Kerze am 17. Dezember um 18.00 Uhr vor dem Landtag.
Auf Fahrzeugen fahren die Lichter durch die Stadt und wünschen „Chanukah sameach“
Chanukkafest
Chanukka wird immer ab dem 25. Tag des jüdischen Monats Kislew gefeiert und erinnert an die Zeit, in der Israel unter der griechischen Herrschaft leiden musste. Doch eine kleine Gruppe frommer Juden siegte über die Griechen, doch diese hatten den Tempel zerstört. Bei der Einweihung des wieder aufgebauten Tempels war nicht mehr genügend geweihtes ÖL vorhanden, um die Lichter des Menora-Leuchters brennen zu lassen, die nie erlöschen sollen. Acht Tage dauerte die Herstellung neuen geweihten Öles, aber wie durch ein Wunder erloschen die Lichter dennoch nicht. Daran erinnern die acht Lichter des Chanukka-Leuchters, bei dem zum Chanukkafest jeden Tag ein Licht mehr angezündet wird. Der Leuchter hat neun Arme, da das neunte Licht als Diener genommen wird, um die andere Lichter damit anzuzünden.