Düsseldorf: Mahnwache gegen Gewalt an Frauen vor dem Landtag
222 Schaufensterpuppen formierte der Künstler Dennis Josef Meseg zu einer Mahnwache auf der Wiese vor dem Düsseldorfer Landtag. Die Puppen sind in oranges Flatterband gehüllt und setzen im Rahmen der UN-Kampagne „Orange the World“ ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen.
222 orange Puppen standen am Montag gegen Gewalt an Frauen vor dem Düsseldorfer Landtag
Demonstrationen vor dem Landtag gibt es öfter. Die Mahnwache, die am Montag auf der Landtagswiese stattfand war eine sehr stille, aber sehr eindringliche. 222 weiblichen Schaufensterfiguren hatte der Künstler Dennis Josef Meseg in orangefarbenes Flatterband gehüllt. Die Aktion ist Bestandteil der UN-Kampagne „Orange the World“ und in Kooperation mit der Gleichstellungsbeauftragen des Rhein-Sieg-Kreises und dem Verein ZONTA Deutschland organisiert.
Die Installation mit dem Namen „Broken“ will auf die physische und psychische Gewalt gegen Frauen und Mädchen aufmerksam machen, die sich durch die gesamte Menschheitsgeschichte zieht. Frauen werden in Kriegen verschleppt, vergewaltigt und ermordet. Religionen sehen Frauen als Wurzel allen Übels. Die Gesellschaft und der Gesetzgeber haben es immer noch nicht geschafft Frauen in allen Lebensbereichen gleichzustellen.
Als “begrabscht“ ist diese Puppe markiert
Der Künstler Dennis Josef Meseg will mit seiner Installation eine Botschaft transportieren und ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen setzen. Dabei setzt er auf Symbolik. Das Flatterband sieht Meseg als Zeichen für Abgrenzung, im positiven Sinne als Schutz vor Gefahren, aber auch als Hindernis auf dem Weg zueinander. Puppe oder Püppchen kann als Kosewort verstanden werden oder auch von Geringschätzung zeugen. Denn Frauen würden auf ihr Äußeres reduziert, auf ein Spielzeug ohne Verstand, betont der Künstler. Orange steht als Farbe der Freiheit, der Freude und Geborgenheit, der emotionalen Wärme. Deshalb hat Meseg für seine Installation die Farbe der UN-Kampagne „Orange the World“ übernommen, bei der Orange für den Feldzug gegen das unausgesetzte, vielfältige Leid der Frauen steht.
„Broken“ ruft dazu auf die Gewalt gegen Frauen endlich zu beenden. Die Männer des 21. Jahrhunderts sollten endlich zu der Einsicht gelangen, dass ihre Mütter, Frauen und Töchter genauso wertvoll sind wie sie selber, und die gleiche Achtung verdienen.
Der Bonner Künstler Dennis Josef Meseg
Die Mahnwache ist noch bis zum 10. Dezember in täglich wechselnden Städten zu sehen. Ausgestellt wird sie in Essen, Duisburg, Bielefeld, Hamburg, Dresden, Bamberg, Frankfurt, München und Berlin.
Bereits im Mai hatte Meseg Aufsehen erregt, als er seine Installation „It is like it is“ als Mahnwache zur Corona-Pandemie auf dem Burgplatz aufgebaut hatte.
Weitere Informationen zur Installation „Broken“ finden Sie hier.