Düsseldorf hisst die Regenbogenflagge anlässlich des Gedenktags für die Opfer von Transphobie
Am Freitag (20.10.) weht die Regenbogenflagge am Düsseldorfer Rathaus. Wer genau hinsieht erkennt, dass es nicht die einfache, sondern die erweiterte Regenbogenflagge ist. Denn anlässlich des „Transgender Day of Remembrance“ (Gedenktag für die Opfer von Transphobie), der international am 20. November gegangen wird, wird der transphoben Gewalt gedacht, zu denen auch Opfer der Trans* Community, von Rassismus und Aids gehören.
Flagge am Düsseldorfer Rathaus
Die Stadt Düsseldorf setzt ein Zeichen gegen Ausgrenzung und für Vielfalt, in dem sie am Freitag die erweiterte Regenbogenfahne am Rathaus aufgezogen hat. Die Flagge erinnert an die Opfer von transfeindlicher Gewalt. Weltweit wird am 20. November der „Transgender Day of Remembrance“ begangen, um an die Ermordung der Transfrau Rita Hester im November 1998 in den USA zu gedenken.
Die erweiterte Regenbogenfahne enthält auch die Farben rosa, hellblau, weiß, scharz und braun
Erweiterte Regenbogenfahne
Die ursprüngliche Regenbogenflagge wurde 1978 vom Künstler und Aktivisten Gilbert Baker mit sechs Farben gestaltet. Sie stehen seitdem als Symbol für die LSBTIQ+ Community. Daniel Quasar erweiterte die Flagge um fünf weitere Farbtöne. Die Farben hellblau, hellrosa und weiß stehen für die Trans* Community. Die schwarzen und braunen Streifen setzen ein Zeichen gegen Rassismus. Das Schwarz steht außerdem für die Menschen, die durch AIDS stigmatisiert und gestorben sind.
Weltweite Übergriffe
Auf der ganzen Welt werden täglich trans* Menschen diskriminiert, gejagd und getötet. Die Organisation "Transrespect versus Transphobia Worldwide" sammelt Informationen zu transfeindlichen Morden. Demnach wurden in zwölf Monaten bis Ende September 2019 weltweit 331 Morde an trans* und gender-non-konformen Menschen dokumentiert. Die tatsächliche Zahl liegt vermutlich deutlich höher. Aktuelle Angaben für 2020 werden Mitte November erwartet. Viele verbale oder körperliche Angriffe, wie sie auch in Nordrhein-Westfalen vorkommen, werden nicht angezeigt. Besonders gefährdet sind trans* Menschen, die gleich wegen mehrerer Eigenschaften wie Geschlecht, Sexualität, Hautfarbe oder Behinderung diskriminiert werden.
Initiativen in Düsseldorf
Seit vielen Jahren setzt Düsseldorf ein deutliches Zeichen gegen Homophobie und Transphobie. Durch die Einrichtung von verschiedenen Anlauf- und Beratungsstellen versucht die Stadt geeignete Strukturen zu schaffen. So gibt es neben dem Jugendzentrum PULS, das am Freitag seinen zehnten Geburtstag feiert, die "Trans*beratung Düsseldorf", den Verein "Gendertreff", die "Trans*-Selbsthilfegruppe" sowie die Gruppen "Kein Geschlecht? Mein Geschlecht!" in der Aidshilfe Düsseldorf und den "Transgenderstammtisch Düsseldorf"
Fotos: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert