Düsseldorf: Zwei Nachbarschaften gewinnen beim AOK-Förderpreis
11.130 Teilnehmer bewarben sich um den AOK-Förderpreis 2020, den die Krankenkasse AOK Rheinland/Hamburg und das Netzwerk Nachbarschaft ausgelobt hatten. Die Bewerber stellten ihre Ideen und Projekte für ein gesundes Miteinander im Wohnumfeld vor. Nun hat die Jury die Preisträger ermittelt und dabei zwei Düsseldorfer Projekte ausgewählt. Der AOK-Förderpreis „Gesunde Nachbarschaften“ ging an Initiativen in Oberbilk und Hubbelrath.
Fünf Jurymitglieder bewerteten die eingesandten Projekte und Initiativen danach, wie kreativ, generationenübergreifend, vorbildhaft und nachhaltig sie gestaltet sind. Zur Jury gehörten der AOK-Vorstandsvorsitzende Günter Wältermann, die Netzwerk Nachbarschaft Gründerin Erdtrud Mühlens, die Filmproduzentin und Demenz-Expertin Sophie Rosentreter, der Professor der Sporthochschule Köln Dr. med. Ingo Froböse, und der Facharzt Dr. med. Jörn Klasen.
Sie wählten aus den vielen Bewerbern zehn wegweisende Projekte aus, die prämiert wurden. Darunter auch zwei Projekte aus Düsseldorf.
Königinnen und Helden
Der Nachbarschaftsverein hat bereits viele gute Ideen umgesetzt
Die Mitglieder des Nachbarschaftsvereins Königinnen und Helden aus dem multikulturellen Oberbilk organisierten eine Hilfsaktion, um benachteiligten Kindern, Jugendlichen und älteren Menschen während des Lockdowns zur Seite zu stehen. Zunächst konzipierten sie „Corona keine Langeweile“-Mappen für Kinder und Familien, mit animierenden Lernhilfen fürs Homeschooling, Stadtteil-Infos und vielfältigen Spielanregungen. Das Angebot wurde noch für ältere Menschen erweitert. Bis zu 120 kostenlose Mappen gingen wöchentlich an die dankbaren Empfänger. Das Projekt sprach sich herum und Bildungseinrichtungen, KiTas und Seniorenheime aus ganz Deutschland fordern die Mappen an. Die Jury überzeugte das Projekt, da die Mappen die Nachbar*innen unterschiedlicher Herkunft in schwierigen Zeiten einen gesunden Alltag ermöglichten und den Zusammenhalt untereinander ausbauten.
Wir vom Gut
In 46 Einheiten wohnen Menschen verschiedenen Alters in dem Wohnprojekt in Hubbelrath
Die Nachbar*innen des Mehrgenerationen-Wohnprojekts „Wir vom Gut“ gehen als Genossenschaft neue Wege für ein aktives und gesundes Miteinander. Auf dem ehemaligen Gutshof Mydlinghoven leben 70 Erwachsene und 30 Kinder unter einem Dach. Im Krankheitsfall betreuen sich die Nachbar*innen gegenseitig und kaufen füreinander ein. Zu ihren Aktivitäten zählen Workshops, wöchentliche Kochabende, ein eigenes Gutscafé, Foodsharing und die gemeinsame Nutzung von Autos und Fahrrädern. Die Hilfsangebote, etwa im Bereich der Kinderbetreuung, richten sich auch an Familien im Umkreis.
„Beide Projekte zeigen, wie gute Nachbarschaften in allen Lebensformen ein besseres Zusammenleben ermöglichen und Einsamkeit vermeiden. Von diesem Engagement profitieren alle Menschen im Quartier,“ betont Thomas Pulst, Regionaldirektor Düsseldorf der AOK Rheinland/Hamburg. „Diese herausragende Initiative wollen wir auszeichnen und unterstützen“. Beide Nachbarschaften erhalten den mit jeweils 1.000 Euro dotierten AOK-Förderpreis 2020.
Hier geht es zu weiteren Informationen.
Fotos: AOK Rheinland/Hamburg