Düsseldorf Heerdt: Neue Brücke rutscht millimetergenau an ihren Platz über der Brüsseler Straße | mit Video
Sorgfältig schauen die Bauarbeiter auf die letzten Zentimeter, die das 66 Meter lange und 25,5 Meter breite Stahlgerippe noch bis in seine endgültige Position rutschen muss. Millimeterarbeit bei 750 Tonnen Gesamt-Gewicht. Dann passt die neue Brücke am Heerdter Lohweg. Unter den kritischen Augen zahlreicher Zuschauer und bei voll gesperrter Brüsseler Straße/B7 wurde am Samstag (14.11.) der neue, direkte Weg von Heerdt nach Oberkassel mit eigenem Anschluss an die B7 in Position gebracht. Noch müsste man allerdings wie ein Hochseilartist balancieren, um von der einen auf die andere Seite zu gelangen. Erst Anfang Dezember werden die Fahrbahnen, die Radwege und die beiden Bürgersteige eingepasst. Ende 2021 gehen dann die gesamte Anschlussstelle in Betrieb.
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Eine Brücke in Bewegung – unser Zeitraffer zeigt in 50 Sekunden das zentimetergenaue Tagwerk. Video: Stadt Düsseldorf
66 Meter lang, 750 Tonnen schwer: Die neue verbindet die Düsseldorfer Stadtteile Heerdt und Oberkassel mitienander. Und einen Anschluss an die B7 gibt es auch noch.
„Wir haben es hier mit einer semiintegralen Stahlbogenfertigteilverbundbrücke zu tun“, sagt René Eis vom Amt für Verkehrsmanagement und ist stolz wie ein Brückenbauarbeiter, dass er diese schwierigen Begriffe fehlerfrei vorgetragen hat. Die Arbeiten für die neue Brücke samt Anschlussstelle laufen seit Sommer 2019. Auf der Nordseite war genug Platz. Deshalb konnte der Koloss dort aus Fertigteilen aus Plauener Stahl zusammengeschweißt werden. „Vorteil ist, dass wir die Autobahn hier nur ein Wochenende lang sperren müssen, um, die Brücke einzufahren“, erläutert Florian Reeh, der Leiter des Amtes für Verkehrsmanagement. Sein Kollege Bernd Kentenich von der Abteilung ist erst später an der Reihe. Jetzt muss das Gerippen mit einem schwarzen Bogen erst einmal dorthin, wo es die nächsten 80 Jahre seinen Dienst tun soll.
Zwölf Achsen, 96 Räder: Zwei von diesen Gestellen trugen die Brücke an ihren Platz; peu à peu.
Das besorgen zwei Spezialgestelle mit zwölf Achsen und 96 Rädern. Auf ihnen wird die neue Brücke in die Lücke bugsiert. Stabile Jungs mit großen Fernbedienungen lenken die Räder und bringen die Gestelle voran. Als alles sitzt, wird die Brücke noch ein letztes Mal kurz anheben, damit
Die vier Schieber aus dem Düsseldorfer Rathaus: (v.l.) Florian Reeh, René Eis, Kahled Ben-Mehrez und Bernd Kentenich.
21.6 Millionen Euro durfte die Brücke eigentlich nur Kosten. Knapp 30 Millionen Euro mussten tatsächlich ausgegeben werden. Denn die Baufirmen erfreuen sich derzeit an prall gefüllten Auftragsbüchern und nehmen saftige Aufschläge, bevor sie loslegen. Da hatte die Stadt Düsseldorf großes Glück, dass sie unerwartet einen Zuschuss von 12 Millionen Euro für die neue Brücke bekam. So stimmte am Ende die Rechnung wieder.
750 Tonnen Gesamtgewicht hängen an vergleichsweise dünnen Seilen.