Düsseldorf Gerresheim: Im Glasmacherviertel soll Vergangenheit und Zukunft vereint werden
Der Bauzaun des Glasmacherviertels ist zur „Hall of Fame“ geworden und bunte Graffitis zieren die Baustelle. Auch wenn es scheint, als würde sich auf der Brache hinter dem Zaun nichts tun, laufen doch viele Vorbereitungen für ein neues Wohnquartier in Gerresheim.
Geschäftsführer Andreas Mauska wäre froh, wenn er das Schloss am Gelände auf Dauer öffnen könnte und die Bauarbeiten endlich starten
Vorbereitungen laufen auf Hochtouren
Für die Bürger*innen ist kaum erkennbar, was bereits in vielen Sitzungen, Entwürfen und Anträgen für das Glasmacherviertel geplant wurde. Das wird sich bald ändern, denn die Unterlagen für das Bebauungsplanverfahren hat die Glasmacherviertel GmbH & Co. KG, ein Unternehmen der Brack Capital Properties, eingereicht und wartet nun auf Antwort von der Stadt, um die nächsten Schritte anzugehen. Wenn alles gut läuft, könne noch in diesem Jahr die Öffentlichkeitsbeteiligung starten, erklären die Geschäftsführer Ulrich Tappe und Andreas Mauska. Bei den Plänen wird deutlich, dass die Entwickler mehr planen, als nur Wohnraum zu schaffen. Eintönige Mehrfamilienhäuser, bei denen man schon die Hausnummer kennen muss, um die eigene Eingangstür wiederzufinden, soll es im Glasmacherviertel nicht geben. Jeder Häuserblock wird von spezialisierten Architekten entwickelt, je nach geplanter Nutzung.
Der rot umrandete Bereich kennzeichnet den ersten Bauabschnitt, Grafik: Glasmacherviertel GmbH & Co. KG
Aufteilung in Bauabschnitte
Im ersten Bauabschnitt geht es um rund 50.000 Quadratmeter, die verteilt auf fünf Gebäude 350 Wohneinheiten und 5000 Quadratmeter Fläche für Handel ergeben sollen. Sie werden entlang der Heye- und Torfbruchstraße errichtet. Aufgeteilt in ein Drittel Eigentumswohnungen und zwei Drittel Mietwohnungen halten sich die Entwickler an das Düsseldorfer Handlungskonzept Wohnen. Die Gebäude reichen im Gelände bis an den Glasturm, in dem neben dem Projektbüro auch eine Gastronomie geplant ist. Der Turm steht unter Denkmalschutz und soll Wahrzeichen des Viertels sein. Neben den Wohnungen sind in diesem Abschnitt auch ein Kindergarten und Einzelhandel vorgesehen.
Bevor aber der Bau der Gebäude startet, werden – wenn alles nach Plan läuft – in 2021 die Erschließungsarbeiten für Straßen und Kanäle beginnen. Die Torfbruchstraße wird dann nicht mehr ihren heutigen Verlauf haben, sondern geradeaus in das Glasmacherviertel führen und sich vor den Bahngleisen verzweigen. Bereits jetzt gibt es auch detaillierte Pläne für Plätze und Parks.
Auch in der Graffitis entlang der Torfbruchstraße wurde die Geschichte der Glasmacher eingearbeitet
Ziel: „Identitt stiften“
„Qualität entsteht durch gute Details“ lautet der Grundsatz, mit dem die Entwickler bereits das „Grafental“ als neues Quartier errichtet haben. In Gerresheim ist der Anspruch, die Historie der Gerresheimer Glashütte in das Glasmacherviertel einzubringen. In die öffentliche Flächen und Plätze werden blaue Glasflächen in Form von Glasscherben eingearbeitet. Die Landschaftsarchitekten haben den Blauglockenbaum, Paulownia, ausgewählt. Nicht nur der Glasturm wird auf dem Gelände erhalten und zum Treffpunkt ausgebaut, auch das alte Kesselhaus soll zum Leben erweckt werden. Ein auf Denkmäler spezialisiertes Architektenbüro prüft, ob künftig ein Kindergarten im Kesselhaus entstehen kann.
Graffiti-Wettbewerb
Hier geht es zu weiteren Informationen zum Graffiti-Wettbewerb und der Möglichkeit abzustimmen.