Düsseldorf: Erster Teil des Polizeipräsidiums kann bezogen werden
Es geht Schritt für Schritt weiter im Polizeipräsidium Düsseldorf. Nachdem im Januar 2020 die neue Leitstelle bezogen werden konnte, stellte Polizeipräsident Norbert Wesseler am Dienstag (13.10.) den fertigen ersten Bauabschnitt vor. Bis dann auch das denkmalgeschützte Gebäude am Jürgensplatz mit dem zweiten Bauabschnitt fertig ist, wird es wohl das Jahr 2023 werden.
Der erste Bauabschnitt ist fertig, aber die Baustelle besteht weiter
Im laufenden Betrieb ein Gebäude umzubauen erfordert von den Beschäftigten viel Toleranz. Das attestierten auch Polizeipräsident Norbert Wesseler und NRW-Innenminister Herbert Reul bei der kleinen Eröffnungsfeier am Dienstag im Foyer des alten Polizeipräsidiums. „Es verlangte den Mitarbeiter*innen viel ab“, dafür dankten beide ausdrücklich.
Im neuen Labor gibt es für die Kriminaltechnik optimale Voraussetzungen für die Spurenanalyse
Nun sind die ersten Polizisten und Polizistinnen bereits eingezogen und dürfen sich über die moderne Ausstattung und die ergonomischen Arbeitsplätze mit höhenverstellbaren Schreibtischen freuen. Der Landtag hat über 600 Millionen Euro für das Polizeipräsidium auf den Weg gebracht, dass damit auf den aktuellen Stand der Technik gebracht wird. Die Labore der Kriminaltechnik sind hochmodern und als erstes Polizeipräsidium in NRW hat Düsseldorf ein Hightech-Gerät der neusten Generation für die Spurenanalyse.
Minister Reul probiert einen der höhenverstellbaren Schreibtische aus. In seinem Büro hat er auch einen, dort sei er aber so selten, dass die Technik kaum genützt würde, erklärte er
Die Mitarbeiter*innen können sich über die neuen Arbeitsplätze freuen, doch bereits jetzt steht fest, dass noch vor der Fertigstellung des zweiten Bauabschnitts, das Polizeipräsidium zu klein geplant ist. Das liegt daran, dass seit den Planungen von 2013 sich einiges in den Strukturen verändert hat. Man sucht nach einem Dependance-Platz, bestätigte Wesseler. Mehr könne man dazu noch nicht sagen. Die Büros sind für 450 Mitarbeiter*innen ausgelegt. Unter dem Komplex ist eine Tiefgarage entstanden, aber auch die droht schon zu klein zu werden.
(v.l.) Polizeipräsident und Minister sprechen mit Oliver Bormann über die Kapazität der Tiefgarage, die zu knapp bemessen scheint
Ladestationen für Elektro-Fahrzeuge und E-Bikes sind im zweiten Bauabschnitt vorgesehen. Dann wird der alte, denkmalgeschütze Teil des Polizeipräsidiums umgebaut, immerhin eine Fläche von 20.100 Quadratmetern. Die Entscheidung zum Umbau und nicht zum Neubau begrüßte Minister Reul ausdrücklich. Die Geschichte des Präsidiums sei ein Teil der Düsseldorfer Erinnerungskultur und wichtig zu erhalten, betonte er.
das Foyer des alten Präsidiums
Bei seinen Worten blickt Reul auf das historische Treppenhaus im Foyer des Präsidiums, dass durch das offene Rund den Blick auf die Kuppel im Dach eröffnet. Zwischen Erdgeschoss und erster Etage sind auf schwarzen Tafeln die Orte angebracht, an denen es in der Reichskristallnacht zu Übergriffen kam. Gleich hinter dem Minister verharrt derzeit still der alter Paternoster. Dieser historische Aufzug wird auch nach den Renovierung bestehen und wieder in Betrieb gehen.
Unter dem neuen Platz liegt die Tiefgarage und weiter hinten sind die Neubauten zu erkennen
Dass die Fertigstellung auf das Jahr 2023 terminiert ist, liegt an zahlreichen Verzögerungen, die aus Umplanungen, Rechtsstreitigkeiten und Phänomenen, auf die man keinen Einfluss hatte, resultieren. Jetzt sei man aber zuversichtlich, dass alles nach Plan laufe, betonte der Polizeipräsident. Er wird dann mit seinem Führungsstab an den Jürgensplatz zurückkehren.