ÖPNV-Streik in Düsseldorf und ganz NRW
Die Gewerkschaft ver.di hat die Beschäftigten den Rheinbahn in Düsseldorf am Donnerstag (8.10.) zum Streik aufgerufen und damit den öffentlichen Personennahverkehr in der Landeshauptstadt lahmgelegt. Rund 13.000 Streikende in ganz NRW haben die Arbeit niedergelegt.
Busse und Bahnen bleiben in den Depots, die Tore waren blockiert
Der Streik war angekündigt und trotzdem stellte er Schüler*innen und Berufstätige am Donnerstag vor eine Herausforderung. Denn einen Notfahrplan hat die Rheinbahn aus Corona-Gründen nicht aufgelegt und so musste sich jeder eine passende Alternative suchen. Wer konnte fuhr mit dem eigenen Fahrzeug, was zu langen Staus führte.
Bereits in der vergangenen Woche am Dienstag hatten die Beschäftigen den ÖPNV zum Erliegen gebracht und auch am zweiten Streiktag lief nichts. Hintergrund des Streiks ist die Weigerung der kommunalen Arbeitgeber, über einen bundesweiten Rahmentarifvertrag zu verhandeln.
Der ver.di Fachbereichsleiter Verkehr in NRW, Peter Büddicker
„Die Beschäftigten in NRW stehen hinter der Forderung einer bundesweiten Vereinheitlichung der Bedingungen im öffentlichen Nahverkehr. Das haben sie mit der erneut sehr hohen Beteiligung, die sogar eine Steigerung zur vergangenen Woche darstellt, klar gezeigt. Krankmachende Arbeitsbedingungen müssen der Vergangenheit angehören, denn nur mit einem gestärkten ÖPNV kann die dringend benötigte Mobilitätswende gelingen. Wir fordern die Arbeitgeber deshalb erneut auf, sich mit uns an den Verhandlungstisch zu begeben!“, betonte Peter Büddicker, Fachbereichsleiter Verkehr in NRW.
ver.di verhandelt für 87.000 Beschäftigte und sieht dringenden Bedarf die Arbeitsbedingungen und den Lohn der Mitarbeiter*innen zu verbessern. In einem bundesweiten Rahmentarifvertrag sollen einheitliche Regelungen in Fragen der Nachwuchsförderung, Entlastung, Ausgleich von Überstunden, Zulagen für Schichtdienste, 30 Urlaubstage für alle oder Sonderzahlungen, vereinbart werden. Mit einer Forderung für Auszubildende sollen Anreize zum Einstieg in den Beruf und zur Nachwuchsförderung geschaffen werden.
Bereits seit März kennen die Arbeitgeber die Forderung eines bundesweiten Rahmentarifvertrages. Doch am 19. September hatte sich die Vereinigung der Kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) gegen die Aufnahme von Verhandlungen ausgesprochen und damit die Streiks ausgelöst-
Vor den Betriebshöfen der Rheinbahn zeigten die Mitarbeiter*innen Flagge
Neben den bundesweiten Forderungen werden in den Ländern weitere Themen verhandelt. In NRW geht es dabei um die Arbeitsbedingungen von 30.000 Beschäftigten, für die ver.di deutliche Verbesserungen im Bereich der Arbeitszeitregelungen und der Eingruppierungen fordert. So soll die Entgeltgruppe 5a abgeschafft werden, in die das neueingestellte Fahrpersonal eingestuft wird. Außerdem soll der im Fahrdienst maximal 10 statt bisher 12 Stunden gearbeitet werden sowie die Bezahlung von mindestens 8 Stunden. Nach Schichtende soll eine Ruhezeit von 11 Stunden gelten (bisher 10 Stunden). Geteilte Dienste sollen ausgeschlossen und Zeitzuschläge verbessert werden. Wichtig ist den Mitarbeiter*innen auch die Bezahlung der Zulage bei einer vorübergehenden Vertretung ab dem ersten Tag.
Gespannt blicken die Beschäftigten auf die zweite Verhandlungsrunde, die am Freitag (9.10.) in Bochum geplant ist.