Düsseldorf: Rund 100 Sparkassen-Beschäftigte im Streik
Im Rahmen der Tarifverhandlungen im öffentlichen Dienst steht auch für die Mitarbeiter*innen der Sparkassen einiges auf dem Spiel. Denn neben der für alle geforderten Lohnerhöhung von 4,8 Prozent, wollen die Sparkassenvorstände die bisher zugesicherte erfolgsabhängige Sonderzahlung aus dem Tarifvertrag streichen. Dagegen protestierten am Dienstagmorgen (6.10.) rund 100 Sparkassenbeschäftigte auf dem Johannes-Rau-Platz in Düsseldorf.
Auf die Forderungen der Sparkassen-Vorstände nach einem separaten „Sparkassen-Verhandlungstisch“ für die Tarifverhandlungen im Öffentlicher Dienst, reagiert die Gewerkschaft ver.di mit Empörung und Streikaufruf. Bereits in den letzten Tarifverhandlungen hatten die Vorstände die Reduzierung der Sparkassen-Sonderzahlung und Umwandlung von festen Gehaltsbestandteilen in variable Bestandteile gefordert und waren damit gescheitert. Jetzt steht die Streichung bzw. Umwandlung dieser Sonderzahlung erneut auf der Verhandlungsagenda. Die Sonderzahlung wird erfolgsabhängig gewährt und kann bei voller Auszahlung rund sieben Prozent des Bruttojahresgehalt bedeuten.
Matthias Beier betonte die Bedeutung der Sonderzahlung für die Beschäftigten
Ver.di-Gewerkschaftssekretär Matthias Beier betont, dass dieser Punkt für viele Sparkassen-Beschäftigten fast noch wichtiger sei, als die geforderte Lohnerhöhung.
Ver.di wirft den Sparkassen vor, dass die Streichung der Sonderzahlung in einer Zeit, in der der Deutsche Sparkassen- und Giroverband (DSGB) für das erste Halbjahr 2020 Rekordergebnisse für Sparkassen vermeldet, respektlos sei.
„Von Respekt und Wertschätzung gegenüber den Beschäftigten ist damit nichts zu spüren“, kritisiert Stephanie Peifer, Geschäftsführerin des ver.di-Bezirks Düssel-Rhein-Wupper. Damit seien Warnstreiks unvermeidlich. Die Sparkassen-Beschäftigten setzen mit diesem ganztägigem Warnstreik ein Zeichen. Eine Verschlechterung ihrer Einkommen lehnen sie ab.
Für die Kunden der Stadtsparkasse Düsseldorf, der Kreissparkasse Düsseldorf und der Sparkasse Neuss war der Streik nicht unbedingt zu spüren. ver.di versicherte aber, dass bei fortschreitender Blockadehaltung der Arbeitgeber, die Streiks ausgeweitet werden können.