Düsseldorf: Fehlendes Arbeitgeberangebot führt zu Streik bei Awista und Stadtwerken
Die Beschäftigten im öffentlichen Dienst sind sauer. In der zweiten Runde der Tarifverhandlungen am 19. und 20. September gaben die Arbeitgeber noch nicht einmal ein Angebot ab. Das empfinden die Mitarbeiter*innen als Missachtung und so ist die Streikbereitschaft groß, um so Druck auf die Arbeitgeber auszuüben. Am Freitag (2.10.) wurde bei der Awista und den Stadtwerken gestreikt.
Von den 650 gewerblichen Beschäftigten der Awista streikte der größte Teil
In der Zeit des Lock-Downs haben die Beschäftigten im Öffentlichen Dienst unter Beweis gestellt, dass sie systemrelevant sind, betonen die Streikenden, die sich am Freitagmorgen vor der Verwaltung der Stadtwerke und Awista am Höherweg versammelt hatten. Die Beschäftigten der kommunalen Abfallentsorgung, der Straßenreinigung, der Recyclinghöfe und der Stadtwerke seien die ganze Zeit im Einsatz gewesen, trotz Sorge gerade in der Anfangsphase der Pandemie, und hätten so die Sauberkeit und Versorgung der Stadt garantiert. Um den Infektionsschutz in den Betrieben und Dienststellen zu gewährleisten, haben sie zusätzliche Belastungen auf sich genommen, berichten die Beschäftigten.
ver.di Bezirksgeschäftsführerin Stephanie Peifer und ver.di Gewerkschaftssekretär Hennig Brust bei den Streikenden am Höherweg
„Die Kolleginnen und Kollegen arbeiten hart. Sie arbeiten bei Wind und Wetter unter hoher Belastung und leisten eine hervorragende Arbeit. Sie haben hohe Wertschätzung verdient.“ bekräftigt ver.di Gewerkschaftssekretär Hennig Brust. Die Resonanz auf den Streikaufruf der Gewerkschaft war groß, mehrere Hundert Beschäftigte legten am Freitag ihre Arbeit nieder.
Stadtwerker, Netzgesellschaftler und Awista-Mitarbeiter versammelten sich am Freitagmorgen vor der Zentrale am Höherweg
Die Forderung der Streikenden an Bund und Kommunen ist eine Lohnerhöhung um 4,8 Prozent, aber mindestens um 150 Euro monatlich. Für Azubis, duale Studierende und Praktikanten sollen es monatlich 100 Euro mehr geben. Die bestehende Altersteilzeitregelung soll verlängert werden.
Die nächste Verhandlungsrunde im öffentlichen Dienst ist für den 22. und 23. Oktober angesetzt. Ver.di hat angekündigt den Druck auf die Arbeitgeber bis dahin weiter zu erhöhen.