Unikliniken Düsseldorf: Hacker sollen Patientendaten gestohlen haben – angeblicher Erpresserbrief
Seit Donnerstagmorgen (10.9.) sind die Computer der Universitätsklinik Düsseldorf (UKD) gestört. Die IT-Probleme sind so groß, dass sich die Klinik für Notaufnahmen beim Rettungsdienst abgemeldet hat, Operationen verschoben werden und Patienten trotz Termin gebeten werden, nicht ins UKD zu kommen. Nachdem die Abteilung für Cybercrime der Staatsanwaltschaft Köln die Ermittlungen aufgenommen hat, scheint es sich nun zu bestätigen, dass die IT-Probleme die Folgen eines Hacker-Angriffs sind. Es soll einen Erpresserbrief geben.
Informationen unserer Redaktion zu Folge wurden die Server und Datenbanken des UKD mit einem Virus infiziert, das die Daten verschlüsselt und Patientendaten ausliest. Seit Donnerstagmorgen versuchen IT-Experten, den Schaden zu begrenzen und zu beheben. In einem Erpresserbrief soll eine Zahlung von 100 Bitcoins (rund 875.000 Euro) verlangt worden sein, heißt es aus Kreisen der Klinik.
In der Vergangenheit sind mehrere Krankenhäuser in Deutschland von Cyberkriminellen angegriffen worden. Meist hatte dies tagelange Auswirkungen auf die Arbeit der Kliniken. Die Patientenakten werden digital erfasst, in den OP’s werden Daten verarbeitet oder Roboter gesteuert, medizinische Geräte wie Schrittmacher oder Insulinpumpen übermitteln Daten an die Kliniken – all diese Informationen stehen derzeit kaum zur Verfügung. Auf den Stationen müssen Daten auf Papier erfasst werden.
Deshalb hat sich das UKD dazu entschlossen, vorerst Operationen abzusagen und Patienten mit Terminen zu bitten, nicht zu kommen. Mittlerweile funktioniert die Telefonanlage der Klinik wieder, aber auch der Mailempfang ist weiter gestört. Das UKD hat sich vorerst von der Notfallversorgung abgemeldet.
Wann sich die Situation ändert, ist derzeit nicht zu sagen.