Düsseldorf: „Coronarebellen“ geben sich als Beschützer der Polizei aus
Nach der großen Demonstration in Berlin am vergangenen Wochenende war die Zahl der Corona-Rebellen auf dem Burgplatz in Düsseldorf am Samstag (5.9.) deutlich reduziert. Doch Anmelder Bernd Bruns verkündete stolz, man dürfe den „Platz der Demokratie“, wie die Demonstranten den Burgplatz nennen, noch bis Mitte Oktober nutzen. Bevor die Teilnehmer zu ihrem Demonstrationszug aufbrachen, gab es vom Podium abenteuerliche Umdeutungen zum Angriff auf den Reichstag in Berlin. Denn besonders die Corona-Rebellen Düsseldorf sahen sich als Beschützer der Polizei, was dem Staatsschutz sogar per Videobeweis übergeben worden sei.
"Beschützer der Polizei"
Bernd Bruns verkündete über das Mikrofon, der Staatsschutz habe anerkannt, dass die Corona Rebellen sich schützend vor die Polizei gestellt hätten. Auch weitere Redner betonten die angeblich friedliche und deeskalierende Absicht der Demonstranten.
Ganz so harmonisch war es aber dann doch nicht, denn vom Podium aus wurde auch von „brutalen Festnahmen“ berichtet und „einem schutzlosen Ausgeliefertsein gegen die Gewalt der Polizei“. Diese sei „systematisch gegen friedliche Demonstranten vorgegangen“. Dabei wurde zugestanden, dass die Polizei missbraucht wurde und als Spielball der Politik diene. Den Anwesenden auf dem Burgplatz wurde versprochen, alle Vorfälle aus Berlin ausnahmslos aufzuklären und zu verfolgen, denn über Gruppe „Anwälte für Aufklärung“ sei ausreichend juristisches Knowhow vorhanden.
Als neues Grundgesetz wird auf vielen Plakaten das Buch des Doktorenehepaars Reiss Bhakdi gepriesen, in dem die Pandemie in Frage gestellt und die Maßnahmen als überzogen beschrieben werden
Weitere Spaziergänge
Michael Schele kündigte für die nächsten Monate weitere „winterfeste“ Veranstaltungsformate für die Corona-Rebellen an. So werde für den 20. September ein großer „Spaziergang“ über zwei Rheinbrücken geplant.
“Maulhuren“
In vielen Redebeiträgen wurde die Lügen-Presse thematisiert, die falsch oder nicht berichte. Für report-D war erneut ein eigener Themenblock reserviert, in dem Bernd Bruns eine formulierte Rede vortrug. Das Thema Meinungsfreiheit nehmen die Corona-Rebellen immer dann genau, wenn es um ihre Äußerungen geht. Die Pressefreiheit anderer wird auf „Maulhurentum“ reduziert. Plakate mit der Aussage, dass ARD und ZDF die Gehirne waschen, wurden von Berichten begleitet, wie Journalisten in Berlin erkennbar falsch berichtet hätten.
Das wollen die Corona-Rebellen nicht lesen
Das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“ verteilte während des Spaziergang der Corona-Rebellen auf der Kö Flyer, in denen unter der Überschrift „Ganz schön rechts“ Hintergründe zur Gruppierung erläutert wurden. Zahlreiche Aktive bei den Corona-Rebellen waren bereits bei Dügida engagiert, haben klaren Bezug zum rechten Spektrum oder sind aktiv bei Afd oder den Reichsbürgern. Die Bemühungen, sich einen demokratischen Anstrich zu geben oder die Sorgen der Bürger*innen Ernst zu nehmen, sollten von den Demo-Teilnehmer so konsequent hinterfragt werden, wie es auf einem Plakat zu lesen stand: „Glaube wenig, hinterfrage alles, denke selber“.
Hört sich eigentlich sinnvoll an – passt nur nicht zum „Gib Gates keine Chance“, Foto: Infozentrale