Düsseldorf: Friedenspreis für Margaret Buslay
Eigentlich hätte der diesjährige Friedenspreis der Düsseldorfer Friedensgruppen Friedensforum, pax christi und Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) zum Auftakt des Ostermarschs Rhein-Ruhr vor dem Düsseldorfer Rathaus am Ostersamstag verliehen werden sollen. Doch durch Corona gab es keine Ostermärsche und keine Preisverleihung. Stattdessen trafen sich die Aktivisten am Dienstag (1.9.) anlässlich des Antikriegstages und nutzten den Rahmen zur feierlichen Übergabe des Preises an Margaret Buslay.
Für die Preisverleihung durften die Friedensaktivisten den Saal des zakk nutzen
Rund 60 Gäste hatten sich in der Halle des zakk an der Fichtenstraße eingefunden, selbstverständlich unter Beachtung aller Corona-Auflagen. Die Düsseldorfer Friedensgruppen hatten nach dem Ausfall der Ostermärsche einen passenden Rahmen gesucht, um den Friedenspreis, der alle zwei Jahre verliehen wird, zu überreichen. Der Antikriegstag ist ein trauriger Anlass, wie Moderator Hermann Kopp ausführte, aber ein wichtiger Tag an die vielen Toten zu denken und sich dafür einzusetzen, dass sich so etwas nie wiederholen möge.
Hermann Kopp vom Düsseldorfer Friedensforum moderierte den Abend
Mit der Musik des in Bonn lebende Kolumbianers Fernando Mayor kam dann aber fröhliche Stimmung auf, in der Monika Schierenberg von Ecomujeres – einer linksfeministischen Frauengruppe, die sich vor allem mit Kuba beschäftigt – die Laudatio auf die Friedenspreisträgerin Margaret Buslay hielt.
Fernando Mayor begeisterte mit seiner Musik
Margaret Buslay hat in den 80er Jahren in Kolumbien gelebt und die schönen und schrecklichen Seiten des Landes kennengelernt. Seitdem engagiert sie sich in der Solidaritätsarbeit und setzt sich für die Einhaltung der Menschenrechte im Land ein. Sie ist bei der christlichen Friedensbewegung pax christi aktiv. Im zakk berichtete sie von ihrer letzten Reise Anfang des Jahres nach Kolumbien und von den Problemen der Menschen dort. Das Leben der Bevölkerung im Norden ist vom Kohletagbau bedroht und den indigenen und Afrogemeinden fehlt es an Land und Wasser.
Die Friedenspreisträgerin Margaret Buslay
Zwar wurde 2016 vom Staat und der FARC-Guerilla ein Friedensabkommen unterzeichnet, das aber von der aktuellen Regierung nur sehr unzureichend umgesetzt wird. Es gibt viel Repression, Militarisierung, Korruption, aber auch eine aktive Zivilgesellschaft und vielfältigen Widerstand gegen das weit verbreitetes Unrecht. Doch Margaret Buslay engagiert sich nicht nur in Kolumbien. Kontakt mit Fridays for Future, Protest gegen die Atomwaffen in Büchel und gegen Rüstungsexporte sowie eine klare Meinung zum Abbau der Braunkohle in Garzweiler runden ihren Einsatz ab. Viele Punkte, die die Düsseldorfer Friedensgruppen in ihrem Entschluss bestärkten, mit Margaret Buslay eine würdige Trägerin des diesjährigen Friedenspreis zu haben.