Düsseldorf Farid Bang: OB lässt Videoappell in städtischen Kanälen löschen
Nach tagelangen Diskussionen hat die Stadt Düsseldorfer das Farid Bang-Video aus allen Social Media-Kanälen entfernt. Der 42 Sekunden lange Appell des Düsseldorfer Rappers, sich an die Corona-Hygiene- und Abstandsregeln zu halten, hatte für eine heftige Kontroverse gesorgt. Oberbürgermeister Thomas Geisel wollte mit Bangs Hilfe die jungen Party-Gäste in der Altstadt erreichen, die zuletzt vereinzelt mit Flaschen nach Polizisten geworfen hatten. Alle Parteien – auch die eigene SPD – warfen Geisel vor, den falschen Botschafter ausgewählt zu haben. Bang war 2018 mit antisemitischen Äußerungen aufgefallen und hat homophobe und frauenverachtende Zeilen in seinen Liedern. Bangs Appell zur Einhaltung von Corona-Regeln ist noch auf seinen eigenen Kommunikationskanälen zu sehen.
"Kein überzeugender Vorschlag"
Auf der Facebookseite „Oberbürgermeister Thomas Geisel“ schreibt Geisel dazu: „Bei aller – berechtigten – Kritik an der Person von Farid Bang sehe ich keinen Anlass für eine Entschuldigung. Es gibt, soweit ich es wahrnehme, in der Stadtgesellschaft einen breiten Konsens darüber, dass sich die Probleme in der Altstadt und am Rheinufer nicht alleine mit polizeilichen Mitteln lösen lassen… Einen wirklich überzeugenden Vorschlag habe ich diesbezüglich nicht gehört. Die Toten Hosen – zweifellos vorzügliche Botschafter unserer Stadt – kommen erkennbar nicht infrage.“
Wunsch der Fraktionen
Mit dem Löschen des kurzen Video-Statements sei er dem Wunsch der Fraktionen im Stadtrat gefolgt, schreibt Geisel. Zu einem von ihm angeregten Treffen der Fraktionsvorsitzenden zu dem Streitthema seien lediglich die Linken und die SPD erschienen. CDU, FDP und Grüne hatten sich einem Gespräch verweigert. Unter seiner Nachricht bekam Geisel viel Zuspruch und Respekt dafür, eine Entscheidung aufgrund der Kritik korrigiert zu haben. Kritik aus konkurrierenden Parteien wurde vielfach als „purer Wahlkampf“ bezeichnet.