Düsseldorf Friedrichstadt: Wohnhaus an der Luisenstraße eingestürzt – Bauarbeiter vermisst
Einsturz eines dreieinhalb Geschosse hohen Hauses an der Luisenstraße in Düsseldorf Friedrichstadt: Unter dem Berg aus Gebäudetrümmern und Gerüstteilen vermissen die Retter derzeit noch ein oder zwei Bauarbeiter. Eine Hundestaffel des Technischen Hilfswerks ist am Einsturzort, konnte aber noch nicht eingesetzt werden. „Zunächst müssen wir dafür sorgen, dass die Trümmer nicht nachrutschen“, sagte ein Sprecher der Düsseldorfer Feuerwehr gegenüber report-D. Im Laufe des Abends wurde vorsichtshalber ein weiteres Gebäude an der Rückseite der Unfallstelle geräumt, da zu weiteren Bewegung von Trümmerteilen kam.
Große Staubwolke
Gegen 13.30 Uhr knirschte und knackte es im Rohbau, in dem gerade gearbeitet wurde. Dann fielen die Trümmer zu einem riesigen Schuttberg in einem Innenhof in sich zusammen. Nach Berichten von Augenzeugen gab es eine riesige Staubwolke. Zehn Bauarbeiter konnten sich nach Informationen von report-D noch in Sicherheit bringen. Dabei erlitt einer der Männer einen internistischen Notfall und wurde durch den Rettungsdienst in ein Krankenhaus zur weiteren medizinischen Behandlung transportiert. Ein 39-jähriger Bauarbeiter wird immer noch vermisst. Am Abend meldeten die Arbeiter von der Baustelle, dass ein weiterer Kollege fehlt. Die Polizei prüft aktuell, ob er noch auf der Baustelle war, oder sich eventuell an einem anderen Ort aufhält.
Schuttberg sichern
Zur Vorsicht evakuierte die Feuerwehr 23 Bewohner eines Nachbarhauses. Sie müssen die Nacht in einem Ausweichquartier verbringen und wurden – wie auch die Bauarbeiter – von Notfallseelsorgern der Feuerwehr betreut. Durch nachrutschende Trümmerteile wurde vorsichtshalber am Abend ein weiteres Nachbarhaus an der Rückseite der Baustelle geräumt.
Schuttberg sichern
Derweil sägten Feuerwehrleute massive Holzpfähle auf Maß. Sie sollen für zusätzliche Stabilität im Trümmerberg sorgen. Erst danach könne nach dem noch fehlenden Mann gesucht werden, hieß es. Durch Mitarbeiter der Stadtwerke wurde das gesamte Gebäude von der Energiezufuhr getrennt.
Unterstützer vor Ort
Die Höhenretter der Feuerwehr sind ebenso vor Ort wie der Bauunfallzug. Die Düsseldorfer Feuerwehr ist nach eigenen Angaben mit mehr als 70 Helfern im Einsatz, außerdem Teams des Technischen Hilfswerks und der Polizei. Es stehen elf Rettungshunde vom Bundesverband Rettungshunde für eine Suche nach dem Vermissten bereit. Doch sie können erst tätig werden, wenn die Baustelle gesichert ist. Es besteht weiterhin Einsturzgefahr des Gebäudes und akute Lebensgefahr. Spezialisten vom städtischen Bauaufsichtsamt, Statiker eines Ingenieurbüros, Fachberater des Technischen Hilfswerkes sowie ein Spezialunternehmen unterstützen die Feuerwehr bei dem Einsatz. Alle Maßnahmen werden in enger Abstimmung mit den Fachleuten durchgeführt. Ziel ist die Bergung der einzelnen Trümmerteile, nach kontinuierlicher Einschätzung der Statik, um den Vermissten zu retten.
Die Bauarbeiter konnten Hinweise geben, in welchem Bereich der Baustelle der vermisste Kollege sein könnte. Es besteht aber kein Kontakt zu dem Verschütteten.
Bereich um die Luisenstraße gesperrt
Im Laufe des Abends kam es zu weiteren Bewegungen von Trümmerteilen. Daher wurde der Großbereich um die Luisenstraße vorsorglich durch die Polizei gesperrt.
aktualisiert 20:15 Uhr