Düsseldorf: Letzte Lebensmittelausgabe im zakk Biergarten
Das Kulturzentrum zakk und das Straßenmagazin fiftyfifty beendeten am Freitag (24.7.) die Lebensmittelausgabe im zakk Biergarten. Seit dem 1. April konnten sich dort fast 8.000 Menschen mit Lebensmitteln und Hygieneartikeln für den täglichen Bedarf versorgen. Die Aktion war ins Leben gerufen worden, da durch die Corona-Pandemie die Tafeln ihre Ausgabestellen geschlossen hatten und außerdem viele Menschen in wirtschaftliche Not gerieten und froh waren unkompliziert Hilfe zu erhalten.
Die Bedürftigkeit vieler Düsseldorfer*innen stieg mit der Corona-Pandemie. Menschen, die ihre Arbeit verloren hatten oder auf Kurzarbeit gehen mussten, gerieten in wirtschaftliche Not. Hinzu kamen die Kunden der Düsseldorfer Tafeln, die nun ohne diese Untersützung klar kommen mussten. Ein Team rund um das Kulturzentrum zakk und fiftyfitfy erkannte die schwierige Situation und startete zum 1. April die Ausgabe von Lebensmitteln und Hygieneartikeln im Biergarten des zakk. 7969 Menschen wurde an den 59 Ausgabetagen geholfen, ein Drittel von ihnen gab an, einen Haushalt mit mehr als 3 Personen zu versorgen. An vier – später an drei – Tagen konnten Bedürftige die Ausgabestelle zwischen 13 und 15 Uhr aufsuchen.
Für viele Menschen war die Lebensmittelausgabe die Rettung um über die Krise zu kommen
Ermöglicht wurde das Projekt durch ein Team von 50 Helfer*innen, die zum Teil ehrenamtlichen die Ausgabe organisierten. Privatpersonen, Düsseldorfer Firmen, Bäckereien und Lebensmitteldiscounter unterstützten die Ausgabe mit Hygieneprodukten, Tierfutter, Lebensmitteln und Geldspenden.
„Die Solidarität in der Stadt verdient große Anerkennung und wir schließen nicht, weil ein Problem behoben ist. Armut gibt es leider weiterhin in der Stadt“, erklärt Christine Brinkmann vom zakk. „Wir brauchen allerdings auch unsere Räume für die zukünftige Kulturarbeit zurück.“
Dass die Not auch weiterhin groß ist, zeigt der Andrang bei der Altstadt Armenküche sowie bei fiftyfifty. Der Druck auf die Menschen ist in den vergangenen Wochen nicht weniger geworden. Viele Besucher*innen der Lebensmittelausgabe berichteten von Problemen durch den Wegfall von Mini-Jobs, der Betroffenheit von Kurzarbeitergeld oder Arbeitslosigkeit.
„Es wird mal wieder mehr als deutlich, dass ALG II oder Grundsicherung zum Leben nicht ausreicht. Unsere Gesellschaft darf sich bei der Versorgung von Menschen nicht auf ehrenamtliche Hilfe und Spenden stützen, wir fordern eine Existenzsicherung, die ihren Namen verdient,“ fordert Hubert Ostendorf von fiftyfifty.