Düsseldorf: Ring Deutscher Makler belegt Preissteigerung für Eigenheime um 67 Prozent
Der Wohnimmobilienmarkt für Einfamilien- und Reihenhäuser hat sich in den vergangenen zehn Jahren rasant entwickelt. Die Häuserpreise in Düsseldorf und dem Umland stiegen im Schnitt um 64 Prozent, in Düsseldorf um 67 Prozent.
In einer Untersuchung haben der Ring Deutscher Makler (RDM) Düsseldorf sowie das Branchenportals ImmoScout24 ermittelt, wie sehr die Preise für gebrauchte Einfamilien- und Reihenhäuser gestiegen sind. Für die Untersuchung wurden die Randlagen der vier Himmelsrichtungen von Düsseldorf herangezogen, da sich freistehende Eigenheime und Reihenhäuser vor allem dort finden und nicht im verdichteten Stadtzentrum.
Teures Umland
Von den sechs untersuchten Kommunen im Umlands (Krefeld, Meerbusch, Mettmann, Neuss, Hilden, Ratingen) gab es in Mettmann seit 2009 mit 79 Prozent die größten Steigerungen. Kostete ein freistehendes Eigenheim vor zehn Jahren etwa 414.200 Euro, sind es mittlerweile 656.400 Euro. Ratingen verbuchte mit 41 Prozent den geringsten Anstieg. Hier stiegen die Kosten für Eigenheime von rund 508.000 auf knapp über 780.000 Euro. „Ein Grund dafür ist, dass in Ratingen die Immobilienpreise bereits seit vielen Jahren auf einem hohen Niveau liegen und nur von Meerbusch getoppt werden. Zudem wird die Nachfrage nach Immobilien, die sich der Ein-Millionen-Euro-Marke nähern, geringer. Letztlich können sich nur wenige solche Preise leisten“, erläutert Jörg Schnorrenberger die Entwicklung. Er ist Immobilienmakler in Düsseldorf und RDM-Vorsitzender. Das sei der Grund, warum sich in Düsseldorf die Preissteigerungen für gebrauchte Premiumimmobilien zuletzt beruhigt hätten. Diese Entwicklung wird vermutlich zeitversetzt auch das Umland erreichen.
Die Ausgaben für ein Reihenhaus sind in Krefeld mit 321.300 Euro am niedrigsten und in Ratingen mit 457.300 am höchsten. Freistehende Eigenheime kosten ebenfalls in Krefeld am wenigsten (570.200 Euro). Am tiefsten muss man dagegen in Meerbusch in die Tasche greifen: Hier sind ungefähr 959.000 Euro fällig.
Düsseldorfer Westen am teuersten
In Düsseldorf führen westliche Stadtteile Lörick, Heerdt, Ober- und Niederkassel das Preisranking an. Hier kosten freistehende Eigenheime im Wiederverkauf im Durchschnitt rund 1,75 Mio. Euro. Damit stiegen die Preise im Vergleich zu 2009 um 72 Prozent. Der Düsseldorfer Süden mit den Stadtteilen Benrath, Vennhausen, Urdenbach, Hellerhof und Garath, findet sich am anderen Ende der Skala. Mit 952.300 Euro ist dies der einzige untersuchte Bereich der Landeshauptstadt, in dem Eigenheime noch unter eine Millionen Euro kosten.
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Die Übersicht der Immobilienpreise für Düsseldorf und das Umland finden sie hier
Eigentumswohnungen sind noch teurer geworden
Noch höher fallen die Preissteigerungen bei Eigentumswohnungen in Düsseldorf aus. In der zurückliegenden Dekade kletterten sie in 14 von 17 zentralen Stadtteilen um über 100 Prozent. Den größten Preissprung verzeichnete Friedrichstadt, wo die Preise für Eigentumswohnungen um 158 Prozent von 1.517 auf 3.912 Euro pro Quadratmeter stiegen.
Corona weckt neue Bedürftnisse
Die Corona-Krise führte von Mitte März bis Mitte April zu einem Rückgang bei Angeboten und Nachfrage. Doch viele Menschen haben die Online-Portale genutzt, da die Maßgabe „Bleiben Sie zu Hause“ den Wunsch nach einer etwas größeren Wohnung, einem Balkon oder einer Terrasse geweckt hatte.
Ausblick auf Häuserpreise-Entwicklung
Nach einer Analyse des ifo-Instituts musste die Mehrheit der Arbeiter, Angestellten und Beamten (80 Prozent) keine Gehaltseinbußen durch Corona hinnehmen. Viele Bürger und Unternehmen bewerten ihre wirtschaftliche Situation zusehends positiver. Diese Einschätzung ist beim Immobilienkauf wichtig: Nur wer seine Lage langfristig positiv einschätzt, ist bereit, ein Immobiliendarlehen aufzunehmen. Gleichzeitig ist dies ein Indiz dafür, dass die Nachfrage weiter auf hohem Niveau bleibt und die Preise und Mieten stabil bleiben.
Im Gesamtjahr 2020 rechnet der Ring Deutscher Makler bei den Kaufpreisen für gebrauchte Einfamilien- und Reihenhäuser mit moderaten Steigerungen von ein bis vier Prozent. Es ist zu erwarten, dass durch gestiegene Grundstückskosten, höhere Ausgaben für Handwerkerarbeiten und Baumaterialien die Erstellungskosten für Neubau-Häuser um fünf Prozent und mehr steigen.