Düsseldorf zeigt Flagge gegen Atomwaffen
Mayors for peace – Bürgermeister für den Frieden – zeigen am Mittwoch (8.7.) Flagge für eine friedliche Welt ohne Atomwaffen vor dem Düsseldorfer Rathaus und in weiteren 199 deutschen Städten. Die grün-weiße Flagge hissen weltweit Städte, deren Bürgermeister damit – 75 Jahre nach Hiroshima und Nagasaki – auf die Notwendigkeit eines Abrüstungsprozesses hinweisen wollen.
Das Netzwerk verurteilt Atomwaffen als unmoralisch und illegal. Der 8. Juli wurde als Flaggentag ausgewählt, da am 8. Juli 1996 der Internationale Gerichtshof in einem Rechtsgutachten festgestellt hat, dass die Androhung und der Einsatz von Atomwaffen grundsätzlich völkerrechtswidrig sind. Der Einsatz von Atomwaffen trifft immer Bürgerinnen und Bürger in den Städten und Gemeinden. Dabei nimmt niemand Rücksicht auf Grenzen oder Nationen.
Unter dem Motto „Städte sind keine Zielscheiben“ treten die „Bürgermeister für den Frieden“ unter der Führung des Bürgermeisters von Hiroshima, Kazumi Matsui, für die Abschaffung der Atomwaffen und für den Abschluss eines internationalen Verbotsvertrages ein. Über 7.800 Städte und Gemeinden aus 163 Ländern gehören mittlerweile dem "Mayors for Peace"-Netzwerk an.
"Die weltweite Verbreitung von Atomwaffen zu verhindern und sie langfristig komplett zu verbannen sollte ein Ziel sein, dass uns alle verbindet. In einer Welt, die zunehmend von gewalttätigen Konflikten und geopolitischen Spannungen geprägt ist, bleibt die Forderung nach einer atomwaffenfreien Welt so aktuell wie eh und je."erklärte Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Neun Länder besitzen immer noch Atomwaffen: USA, Russland, China, Großbritannien, Frankreich, Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea. Nach Angaben des Stockholmer Friedensforschungsinstitut SIPRI gibt es dort immer noch mehr als 10.000 Atomwaffen. In Deutschland sind US-Atombomben bei Büchel in der Eifel stationiert. Die Abrüstungsverpflichtung des Atomwaffensperrvertrags von 1970 besteht zwar weiterhin, wird aber nicht realisiert.