Düsseldorf: #WeMadeHistory-Kampagne gestartet
Die Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Intersexuelle und Queers-Community (LSBTIQ+) in Düsseldorf möchte mit einer Kampagne über aktuelle Themen und das neue Denkmal informieren, das bald in Düsseldorf errichtet wird.
LSBTIQ+ Denkmal kommt
Nach einem Wettbewerb, den die Stadt Düsseldorf ausgerufen hatte, wird es einen "Gedenkort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt" geben. Der Entwurf von Claus Richter, eine lebensgroße Figurengruppe aus Bronze, wird realisiert. Es wird eine Tafel mit der Inschrift: "Ort für die Erinnerung und Akzeptanz von geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Dieser Ort ist den Lesben, Schwulen, Bi- und Trans*, die Opfer von Gewalt, Verfolgung und Diskriminierung in Düsseldorf wurden, gewidmet. Und all denen, die in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft für geschlechtliche und sexuelle Vielfalt einstehen." erhalten. Der Standort des Denkmals soll in Rheinnähe zwischen Rheinkniebrücke und Oberkasseler Brücke sein. Der genaue Ort steht noch nicht fest.
Der Entwurf von Claus Richter, eine lebensgroße Figurengruppe aus Bronze wird nun realisiert, Foto: Claus Richter
Kampagne #WeMadeHistory
Das LSBTIQ+ Forum startet nun die Kampagne #WeMadeHistory. “Denn wir sind die Held*innen unserer Geschichte!”, bei denen Aktivist*innen mit Abstandsregeln das Denkmal lebhaft nachstellen und dabei von Sebastian Wuwer fotografiert wurden. Auch der Künstler Claus Richter nahm teil. Mit den einzelnen Bildern vor der Skyline, dem Rathaus, der Mahn- und Gedenkstätte, Szenekneipen oder dem Aids-Denkmal “Namen und Steine” werden Themen angesprochen und zeitgleich das neue Denkmal beworben. “Das Denkmal ist somit Ausgangspunkt weiterer politischer Initiativen und kein Schlussstrich unter unserer Geschichte,” betont Marco Grober, Sprecher des LSBTIQ+ Forums.
Sechs verschiedene Motive
Auf den Bildern finden sich Aufrufe, lokale Szenekneipen zu unterstützen, die Corona-Hinweise ernst zu nehmen, die aktuelle Ausstellung zum Paragraph 175 in der Mahn- und Gedenkstätte aufzusuchen, im September wählen zu gehen oder auch an die an Aids verstorbenen Menschen zu denken. „Denn die Coronakrise erinnert auch uns schmerzlich daran, wie sehr eine Pandemie unser Leben und unsere Community verändern kann”, betont Grober. Denn die Coronakrise hat die Community hart getroffen. Durch die Schließung der Beratungsstellen, die Absage von Veranstaltungen und dem Versammlungsverbot der Selbsthilfegruppen fielen viele Möglichkeiten des Austauschs und der Gespräche über Diskriminierung und Gewalt weg. Ersten Schätzungen zufolge stieg der Anteil häuslicher Gewalt an, wovon auch LSBTIQ+ betroffen sind.
“Gerade im Wahljahr trifft uns das hart. Wir sind es gewohnt, auf Politiker*innen zuzugehen, unsere Themen zu setzen und für mehr Vielfalt und Akzeptanz zu werben. Das geht oftmals nur mit Begegnung und persönlichen Gesprächen”, berichtet Gabriele Bischoff, Sprecherin des LSBTIQ+ Forums, in dem über 30 Vereine, Gruppen und Initiativen aus Düsseldorf zusammengeschlossen sind.
Alle Motive und weitere Information finden sie hier..
Oder auf der Homepage des LSBTIQ+ Forums hier.