Düsseldorf: Mit Sokrates, Superman und Goethe – Corona-Rebellen wünschen sich den Friedensnobelrpeis
Mittlerweile ist es zu Tradition geworden (rheinisch: ab dem dritten Mal), dass sich die Corona-Rebellen am Samstagnachmittag vor dem Schlossturm treffen und den Impfgegnern, Verschwörungstheoretikern und sonstigen obskuren politisch Interessierten ein Forum bieten. Dabei ist zu beobachten, dass die Organisation stetig perfektioniert wird und die Zahl der Anhänger durch Mobilisierung von Teilnehmern aus anderen Städten stabil bleibt. Am Samstag (4.7.) wurde neben zahlreichen Redebeiträgen die Werbetrommel für Großdemonstrationen in Berlin und München gerührt.
Finanzmafia, Deutschland als Firma und andere Thesen wurden auf Plakaten und in Reden vorgestellt
Friedensnobelpreis
Ein Mann im Superman-Kostüm genoss die Aufmerksamkeit der rund 500 Menschen auf dem Burgplatz, als er den bunten Mix an Anwesenden als Beweis dafür führte, dass man auf keinen Fall rechtsextrem sei. Gleich darauf forderte er den Friedensnobelpreis für die Corona-Rebellen, die die Menschheit vereinten, wo andere nur spalten würden. Der Applaus der Corona-Rebellen war laut.
Mittlerweile hat die Polizei sich durchgesetzt und die Veranstaltungen müssen angemeldet werden, von Ordnern begleitet werden und den Demonstrationsweg vorab festlegen
Frieden und Freiheit war Inhalt vieler Redebeiträge, die auf einem zur Bühne umfunktioniert Pritschenwagen gehalten wurden. Im Hintergrund ein Plakat mit einem Goethe-Zitat. Ins Bild passe da auch der Redner, der als Sokrates auftrat. Eine Gelbe Ente als Spieltier für die Kinder, ein laufendes rotes Herz und ein Löwen-Maskottchen boten den Rahmen des Events zwischen vielen von den Organisatoren vorbereiteten Plakaten. Freiheitslieder und Gospelchor prägten das musikalische Programm.
17:15 Uhr zog der Spaziergang los
Fragiler Frieden
Gegen 17 Uhr wurde es dann voller auf dem Burgplatz. Zu ihrer Demo setzten sich rund 1000 Menschen unter Polizeibegleitung in Bewegung. Die Einsatzkräfte waren am Anfang und Ende des Zuges positioniert, so dass sie Zwischenfälle während des Zuges nicht mitbekamen. Schon während der Versammlung und auch beim Spaziergang filmten zahlreiche Teilnehmer ungefragt Passanten. Dies führte beim Spaziergang auf Höhe der Zollstraße zu einer Auseinandersetzung mit zwei jungen Männern und schnell bildete sich ein Kreis von Spaziergangsteilnehmern um die beiden. Obwohl sie und andere Unbeteiligte darum baten, den Abstand von 1,50 Metern bitte einzuhalten, hielten sich die Spaziergangteilnehmer nicht daran und bedrängten sie weiter. Dabei wurde weiter gefilmt und einer der Videofilmer äußerte „ich bin Journalist und brauche mich nicht an die Abstandsregeln zu halten“. Soviel zum „Frieden“, der vorher besungen wurde.
Auf vielen Plakaten wurden Forderungen formuliert