Düsseldorf beruft "Koordinierungsgruppe Altstadt" an den Wochenenden ein
Die Zahl der positiv auf das Coronavirus getesteten Personen in Düsseldorf steigt langsam wieder an. Gesundheitsamtleiter Dr. Klaus Göbels warnt schon seit mehreren Tagen, dass die Unvernunft der Altstadtbesucher zu einem zweiten Gangelt oder Ischgl führen könnte. Um nun möglichst effektiv gegen Menschenansammlungen vorgehen zu können, beruft die Stadt Düsseldorf an den Wochenenden die Koordinierungsgruppe Altstadt ein. Die Gruppe besteht aus Vertretern des Ordnungsamtes, der Feuerwehr, des Amtes für Verkehrsmanagement, der Rheinbahn, der Polizei und der Altstadt-Gastronomen. Die Zusammenarbeit soll bei Bedarf schnelle Entscheidungen und kurzfristige Maßnahmen ermöglichen.
Am kommenden Wochenende nimmt die Koordinierungsgruppe ihre Arbeit auf und wird von einem Raum im Rathaus aus, die Situation in der Altstadt verfolgen. Diese Teamarbeit hat sich in den vergangenen Jahren bereits bei schwierigen Sicherheitslagen wie Karneval, der großen Kirmes oder dem Japantag bewährt. Erfolgen die Einsätze von Ordnungsamt und Polizei an den Wochenende normalerweise parallel, werden nun gemeinsame Maßnahmen festgelegt und durchgesetzt.
Die akute Problematik in der Altstadt sind die großen Besuchermengen, die es schwierig machen die Corona-Auflagen zu befolgen und den Infektionsschutz sicherzustellen. Zur Enge kommt die Unvernunft zahlreicher Besucher, die sich nicht an Auflagen halten, weil sie die Gefahr, die vom Coronavirus ausgeht, nicht wahrhaben wollen.
Am vergangenen Wochenende mussten Ordnungsamt und Polizei Menschenansammlungen im Bereich der Altstadt und dem Burgplatz auflösen. "Die Menschen müssen wissen: Die Pandemie ist noch nicht vorbei. Es gibt weiterhin Infektionen in Düsseldorf. Möglicherweise auch durch das Gedrängel in der Altstadt begünstigt. Wir können nur alle zusammen darauf reagieren. Die Altstadtbesucher sollten weiter Disziplin zeigen, was die Einhaltung von Abstands- und Hygieneregeln angeht. Und die Behörden werden durch diese Koordinierungsgruppe schneller eingreifen können, wenn dem nicht so ist", sagt Oberbürgermeister Thomas Geisel.
Die Koordinierungsgruppe ist in den Abend- und Nachtstunden jeweils freitags und samstags im Einsatz. Dort gehen dann alle Meldungen aus der Altstadt ein. Die entsprechend nötigen Reaktionen der Behörden und Ämter sollen dann auf kurzem Dienstweg koordiniert werden. Die Stadt hofft so kritische Situationen schneller auflösen zu können und so das Infektionsrisiko beim Altstadtbesuch zu senken. Die Idee, für die Passanten in der Altstadt ein Einbahnstraßensystem einzurichten, wurde als nicht praktikabel verworfen.