Dem Düsseldorfer Hauptbahnhof und seinem Vorplatz steht ein Wandel bevor
Seit drei Jahren konkretisieren sich die Ideen und nun gehen die Planungen der Neugestaltung des Düsseldorfer Hauptbahnhofs und des Vorplatzes in eine neue Phase. Das formelle Bebauungsplanverfahren soll nach der Sommerpause starten. Dann haben auch die Bürger die Möglichkeit ihre Vorschläge einzubringen.
(v.l.) Werner Lübberink (DB-Chef NRW), DB-Vorstand Ronald Pofalla, Rheinbahn-Vorstand Klaus Klar, OB Thomas Geisel und Oliver Hasenkamp (Leiter Projektentwicklung DB) stellten am Montag die Pläne vor
Gemeinsames Großprojekt von Bahn und Stadt
Die Bahn hat große Pläne für ihren Hauptbahnhof, die Stadt möchte den Vorplatz für die Bürger gestalten und die Rheinbahn freut sich auf optimierte Gleise und Haltestellen. Vor drei Jahren begannen die Gespräche zwischen Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur der DB AG und Oberbürgermeister Thomas Geisel, denn das Großprojekt soll gemeinsam angegangen werden. Der Düsseldorfer Hauptbahnhof gehört zu den Top Ten in Deutschland, betonte Pofalla am Montag (22.6.) im Rathaus. Zusammen mit der Stadt sollen die veränderten Mobilitätsanforderungen und städtebaulichen Aspekte umgesetzt werden.
Der überarbeitete Siegerentwurf vom Hochbau Konrad-Adenauer-Platz, Foto: © DB Station&Service
Ideenwettbewerb
Ein Wettbewerb brachte schon erste Eindrücke, wie sich das Bild rund um den Hauptbahnhof verändern soll. Die Bahn plant ein neues Hochhaus mit 31 Geschossen und auch hinter der Fassade der jetzigen Bahnhofshalle soll sich viel verändern. Dort wird auf mehrere Ebenen aufgestockt und so Flächen für Reisende, Büros und Geschäfte geschaffen.
Die Bahnhofshalle von heute wird es nach den Plänen nicht mehr geben
Vielfältige Anforderungen
Rund 250.000 Menschen sind täglich am Düsseldorfer Hauptbahnhof unterwegs und die Anforderungen an Mobilität haben sich verändert. Das weiß auch Cornelia Zuschke, Planungs- und Verkehrsdezernentin der Landeshauptstadt Düsseldorf. Sie unterstrich die vielfältigen Anforderungen an das Großprojekts. Denn neben der Bahn mit ihren Reisenden sind es die Menschen, die in die Rheinbahn oder am Busbahnhof umsteigen, die Autofahrer, die Radfahrer, die Fußgänger und die Anwohner, die sich eine angenehmere Gestaltung wünschen. Ziel sei eine Verbindung von zukunftsfähiger Mobilität bei gleichzeitiger Schaffung von Verweil- und Aufenthaltsqualität, erklärt Zuschke. Dabei gilt es Kompromisse zu finden, denn auch Klimagerechtigkeit und Flächenzuteilung werden bereits jetzt heftig diskutiert.
Die Baumschützer kritisieren die geplante Fällung der Bäume
Zeitplan
Im Herbst startet das offizielle Bebauungsplanverfahren, bei dem die Beteiligung der Bürger ein wichtiger Bestandteil ist. Die Stadt Düsseldorf hat die Entwicklung des Konrad-Adenauer-Platzes federführend in die Hand genommen. Um eine bessere Trennung von Verkehr und Verweilbereich zu erreichen, sollen die Haltestellen verlegt, ein unterirdisches Fahrradparkhaus und eine Tiefgarage angelegt werden. So sollen sichere und barrierefreie Mobilitätsangebote geschaffen und die Aufenthaltsqualität auf dem Platz gesteigert werden.
Im Bebauungs-Planverfahren werden Details zu den Gebäuden, überbaubare Grundstücksflächen und Aufenthaltsräume auf dem Konrad-Adenauer-Platz definiert. Ziel ist es im Jahr 2021 diese Pläne soweit zu konkretisieren, dass die öffentliche Auslegung erfolgen kann. Der Zeitplan sieht die Rechtskräftigkeit des Bebauungsplans für das Jahr 2023 vor.