Düsseldorf: Baumschutzgruppe will mit Petition 39 Platanen auf dem Bahnhofsvorplatz retten
Die Stadt Düsseldorf hat gemeinsam mit der DB Station&Service AG vor zwei Jahren einen Wettbewerb ausgelobt, um den Konrad-Adenauer-Platz und sein Umfeld neu zu gestalten. Die beiden prämierten Entwürfe werden nun zu einem Gesamtkonzept zusammengefügt, dass den Bürger*innen in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorgestellt werden soll. Da neben den Gebäuden auch die Gleisanlagen der Rheinbahn optimiert werden sollen, ist ein vollständiger Erhalt der Bäume nicht möglich. Dagegen protestiert die Baumschutzgruppe und hat eine Petition gestartet, die bereits von rund 1600 Menschen unterschrieben wurde und noch bis August läuft.
So sieht der Bahnhofsvorplatz mit den Platanen heute aus
Seit Beginn der Planung zur Neugestaltung des Konrad-Adenauer-Platzes hat die Baumschutzgruppe dafür gekämpft, den Baumbestand zu erhalten und Alternativvorschläge gemacht. Die jetzt veröffentlichten Pläne der Stadt zeigen, dass kein einziger der 39 Großbäume erhalten bleiben soll.
Kein Platz für alte Bäume auf dem neuen Platz
Die Pläne sehen ein neues Hochhaus, die Neugestaltung des Empfangsgebäudes des Hauptbahnhofs, eine Tiefgarage und die Optimierung der Gleistrassen und Bahnsteige der Rheinbahn vor. In der Pressemitteilung der Stadt heißt es: „Ein Erhalt aller Bäume wurde in Varianten möglicher Gleislagen untersucht. Ein vollständiger Baumerhalt ist unter Berücksichtigung der Kriterien Barrierefreiheit, Verkehrssicherheit, Umsteigebeziehungen, Orientierung und Aufenthaltsqualitäten sowie wegen des Neubaus einer Tiefgarage im nördlichen Bereich des Platzes aus heutiger Sicht nicht möglich. Aktuell ist eine Neupflanzung von 58 Bäumen vorgesehen, die durch optimale Wuchsbedingungen eine langfristige Entwicklungsperspektive aufweisen.“
Pläne sollen überarbeitet werden
Mit der Petition „rettet-die-platanen-vor-dem-duesseldorfer-hauptbahnhof“ möchte die Baumschutzgruppe erreichen, dass die Planungen zugunsten des Baumerhaltes überarbeitet werden.
Die Aktivisten der Baumschutzgruppe bezweifeln, dass die Investoren und StadtplanerInnen den Verlust der Platanen mit der Pflanzung von „Lolipop Bäumchen“ ausgleichen können. Die vorgesehenen Standorte böten Bäumen in vergleichbarer Größe mangels Substratvolumen keinen Lebensraum. Dort könnten lediglich Zierbäumchen wachsen.
Wichtiger Schatten auf dem Platz
Für die Fahrgäste, die an den Haltestellen auf ihre Bahnen warten, spendeten die 39 vitalen Platanen heute noch kühlenden Schatten und verbesserten die Luft, argumentieren die Baumschützer. In ihrer Petition kommen Klimaforscher zu Wort, die warnen, dass sich versiegelte innerstädtische Plätze in den kommenden immer heißeren Sommern wie eine Herdplatte aufheizen werden.
Hier die Petition unterstützen
1600 Unterschriften hat die Petition schon erreicht. Sie läuft noch bis Ende August 2020. Die Baumschutzgruppe bitte auch alle Pendler und Aktivisten, die nicht in Düsseldorf wohnen, für die Rettung der Platanen zu unterschreiben.
Hier geht es zur Petition.