Düsseldorf: Bürgerbüros, Zulassungsstelle und Standesamt gehen langsam wieder auf Normalbetrieb
Durch Corona waren viele Ämter in Düsseldorf elf Wochen für den Publikumsverkehr geschlossen. Nachdem nun in fast allen Standorten der Bürgerbüros und der Zulassungsstelle Schutzvorkehrungen installiert wurden, fährt der Betrieb langsam wieder hoch. Die Online Terminvergabe ist wieder aktiv und viele Dienste können beantragt werden, ohne persönlich vorzusprechen.
Alle Ämter, die für den Publikumsverkehr öffnen wollen, müssen Vorgaben vom Krisenstab erfüllen, die neben der Aufrüstungen der Arbeitsplätze (z.B. Nieß- und Spuckschutz), Organisation der Wegeführung auch den Einsatz von Sicherheitspersonal bedeutet.
Schutz der Mitarbeitenden und Kunden hat oberste Priorität
Harald Wehle, Leiter des Amtes für Einwohnerwesen, weiß, dass viele Düsseldorfer*innen darauf warten, dass alle Standorte der Bürgerbüros und die Zulassungsstelle möglichst sofort wieder öffnen und vollbesetzt arbeiten. "Leider ist das Hochfahren vom Notbetrieb hin zum Regelbetrieb wegen der zwingenden Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln in den vorhandenen Gebäude- und Raumstrukturen sehr schwierig umzusetzen. Nachdem wir wochenlang einen Notbetrieb umgesetzt haben, setzt das Amt für Einwohnerwesen einen vom Krisenstab der Landeshauptstadt Düsseldorf genehmigten Plan zur schrittweisen Öffnung aller 14 Dienststellen derzeit um. Der Schutz aller Beteiligten steht dabei an oberster Stelle."
Bürgerbüros
Die Bürgerbüros Kaiserswerth, Rath, Oberkassel, Bilk, Eller und Benrath sind bereits wieder geöffnet, Termine können ab sofort online gebucht werden. Bald werden die Bürgerbüros in Wersten, Garath und – nach Abschluss von Sanierungsarbeiten – das in Gerresheim folgen. Anfang Juli sind dann auch die Räume an der Willi-Becker-Allee wieder für die Bürger*innen geöffnet. Dort ist aktuell noch die Corona-Hotline der Stadt untergebracht.
Standesamt
Das Standesamt auf der Inselstraße war während der ganzen Zeit für dringende Fälle erreichbar. So wurden Geburts- und Sterbeurkunden ausgestellt und Trauungen in ganz kleinem Rahmen abgehalten. Durch die Lockerungsmaßnahmen sind bei Eheschließungen wieder mehr Gäste erlaubt. Für die Abstandswahrung werden größere Räume, wie der Ältestenratssaal im Rathaus genutzt, in dem bis zu elf Gäste Platz finden.
Straßenverkehrsamt
In der Kfz-Zulassungsstelle und in der Führerscheinstelle konnten während der Schließungszeit in reduziertem Umfang weiter Autos über Zulassungsdienste zugelassen, Führerscheinangelegenheiten oder Güterkraftgenehmigungen bearbeitet werden. Aktuell ist an acht Bearbeitungsplätzen und an den beiden Informationsschaltern Kundenkontakt möglich. Das Dienstleistungsangebot wieder weiter erhöht. Die Online-Terminvergabe ist wieder aktiv und alle Bürger*innen werden gebeten, dort einen Termin zu buchen. Harald Wehle betont, dass dies sinnvoller sei, als sich früh morgens anzustellen.
(v.l.) Amtsleiter Einwohnerwesen Harald Wehle und Stefan Ferber, Leiter des Hauptamtes
Krisenmanagement und Chance für Digitalisierung
Die Stadt Düsseldorf hat nach Verordnung des Lock-Downs am 13. März schnell auf die Situation reagiert und ein Krisenmanagement gestartet. Dazu gehörte bereits Ende Februar die Schaltung der Corona-Hotline, bei der die Bürger*innen sich informieren konnten und die zentrale Terminvergabe für die Tests auf das Coronavirus erfolgte, die im eigens errichteten Diagnostikzentren erfolgten. Für diesen Service und die Nachverfolgung von Kontaktpersonen bei positiven Testergebnissen war viel Personal notwendig, dass ämterübergreifend aus Bereichen rekrutiert wurden, die noch geschlossen hatten.
"In der Krise hat die Personaleinsatzplanung in Düsseldorf hervorragend funktioniert. Kolleginnen und Kollegen aus ganz unterschiedlichen Bereichen der Stadtverwaltung haben toll unterstützt und zum guten Krisenmanagement in Düsseldorf beigetragen", lobt Stefan Ferber, Leiter des Hauptamtes, die Einsatzbereitschaft der Mitarbeitenden.
Im Amt für Einwohnerwesen mit seinen 12 Bürgerbüros, dem Standesamt auf der Inselstraße sowie Kfz-Zulassungsstelle und Führerscheinstelle auf dem Höherweg gibt es rund 900.000 Bürgerkontakten pro Jahr. Nach der Schließung am 16. März wurde in allen Bereichen geprüft, welche Angebote den Bürgern auch ohne persönliche Vorsprache ermöglicht werden konnten. So wurden über 5.500 Pässe und Personalausweise, die bereits fertig in den Ämtern lagen, durch die "Flinke Pedale", dem Zustellservice per Fahrradkurier, ausgeliefert. Die Krisenzeit die Bedeutung von digitalen Angeboten für öffentliche Dienstleistungen verdeutlicht. Dabei ist die digitale Abwicklung von Beantragung und Ausstellung eines Bewohnerparkausweises ein positives Beispiel, von denen es bald noch viel mehr geben soll. Meldebescheinigungen und Führungszeugnisse können jetzt per Mail beantragt werden und Harald Wehle stellt in Aussicht, dass bald ein Termin zur Trauung online ausgewählt werden kann. Deutlich komfortabler dürfte es für die Bürger*innen auch werden, wenn der bundesweite Online-Service "iKFZ" zur Neuzulassung, Umschreibung und Wiederzulassung von Fahrzeugen über das Internet zur Verfügung steht. Wegen technischer Probleme war die Einführung des Verfahrens im Oktober 2019 abgebrochen worden. Ein neuen Start-Termin gibt es noch nicht.