Düsseldorf: Grüne fordern mehr Radschnellwege – gerne sofort an der Toulouser Allee
Die Toulouser Allee ist zweispurig für Autos ausgelegt. Benutzt wird nur eine Spur, denn in weiten Teilen wird die andere als Parkstreifen genutzt. Dann könne man diese Spur auch als Radschnellweg nutzen – schlagen die Grünen vor. Und das nach Möglichkeit sofort.
In Berlin ist die Einrichtung von Radschnellwegen kein langwieriger Verwaltungsakt, berichtete Norbert Czerwinski, Sprecher der GRÜNEN Ratsfraktion, beim Ortstermin am Mittwoch (3.6.) gleich neben der Toulouser Allee. Wo sie Sinn machen, werden sie eingerichtet. Daran sollte sich Düsseldorf ein Beispiel nehmen, meint auch der Grüne-Oberbürgermeister-Kandidat, Stefan Engstfeld. „Unser Ziel ist, dass Radfahrer*innen sicher und schnell durch die Stadt und in die Region kommen können. Dazu brauchen wir Rad-Schnellwege in die Region und Rad-Expressrouten in der Stadt.“ so Engstfeld.
Mehr Platz für Radfahrer
Gerade in den vergangenen Wochen sind viele Düsseldorfer*innen auf das Fahrrad umgestiegen und es als gesundes, flexibles Transportmittel erkannt. Noch mehr Menschen würden umsteigen, wenn es sicherer wird sich in Düsseldorf mit dem Rad zu bewegen. Denn die Stadt ist auf Autos zugeschnitten und den Radfahrern wird zu wenig Platz zugestanden. Neben sicherer Radwegen muss es auch ein gutes Radschnellwegenetz geben, denn dann steigen auch Pendler auf das Rad um. Dazu reichen aber nicht Radwege an Nebenstraßen, in denen der Parksuchverkehr die Radfahrer gefährdet. Es müssen eigene Spuren an Hauptachsen entstehen und dafür eignet sich nach Meinung der Grünen die Toulouser Allee sehr gut.
Die Toulouser Allee (blau) könnte eine zentrale Route der Rad-Express-Streifen sein, von wo die Anschlüsse in viele Stadtteile (rot) möglich sind, Karte: Grüne Düsseldorf
Radspur statt Parken auf der Toulouser Allee
Mirja Cordes, Sprecherin der GRÜNEN Düsseldorf, befürwortet: „Auf der Toulouser Allee können wir mit zunächst provisorischen geschützten Radwegen schnell und wirksam handeln. Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden auch im Verkehr noch lange spürbar sein. Wir müssen alles dafür tun, einen Verkehrskollaps durch noch mehr Autoverkehr zu verhindern. Die besten Möglichkeiten haben wir dazu durch mehr Fuß- und Radverkehr“.
„Die Toulouser Allee ist das Herzstück für unseren GRÜNEN Plan der Radschnellwege und Rad-Expressrouten. Hier können wir Verknüpfungen in die Stadt und die Region schaffen“, erläutert Norbert Czerwinski.
Düsseldorf müsse nach Meinung der Grünen auch dringend bessere Anbindungen für Radfaher ins Umland realisieren, denn so könnten der Umstieg aufs Rad für Pendler attraktiv werden, Karte: Grüne Düsseldorf
BauRad
Ideen das Radhauptnetzes der Stadt auszubauen gibt es auch in der Düsseldorfer Verwaltung. So sind die Radwege auf der Heinrich-Ehrhardt-Straße oder der Karlstraße lange beschlossen, aber immer noch nicht gebaut. Nach der Vortellung der Grünen sollte analog der erfolgreichen Schulbaufirma IPM auch eine Firma gegründet werden, die sich mit dem schnellen Bau von Radinfrastruktur beschäftigt. „Es gibt zu wenige Planer,“ weiß Stefan Engstfeld und „allein durch die langwierige Abstimmung zwischen den Ämtern vergeht viel Zeit, das muss dringend optimiert werden.“ „BauRad“ könnte die Firma heißen und die Verkehrswende in Düsseldorf maßgeblich voranbringen.