Düsseldorf gegen „Abwrackprämie 2.0“: AktivistInnen übergeben offenen Brief an SPD und CDU
Umweltschützer und Globalisierungsgegner protestierten in Düsseldorf gegen eine erneute Abwrackprämie für Autos. Ein Fahrradcorso mit rund 70 TeilnehmerInnen radelte zu den Parteibüros von SPD und CDU. Sie überbrachten einen Offenen Brief, laut dem die Milliarden in den Öffentlichen Personennahverkehr gesteckt werden sollen. Zahlreiche Düsseldorfer Initiativen beteiligten sich an der Aktion – Attac, Greenpeace, ADFC, Fridays for Future. Aufgerufen hatte das Bündnis Mobilitätswende Düsseldorf.
Protest per Pedale gegen erneute Abwrackprämien für die Automobilindustrie
Um der Autoindustrie nach der Finanzkrise 2008 wieder auf die Reifen zu helfen, wurde 2009 die Abwrackprämie erfunden, damit Verbraucher Fahrzeuge vorzeitig verschrotten und sich neue Autos kaufen. In den folgenden Jahren drehten die einstmals angesehenen Konzerne gutgläubigen Käufern Schummeldiesel an, die nur auf dem Prüfstand vorgegebene Abgaswerte erreichten. Aktuell fordert die Autoindustrie erneut eine staatliche – auch um den Verkauf von Verbrennerfahrzeugen anzukurbeln. Dagegen wenden sich – je nach Umfrage – bis zu 60 Prozent der Deutschen. An der Wirksamkeit einer erneuten Abwrackprämie hat auch der Sachverständigenrat Wirtschaft der Bundesregierung Zweifel geäußert.
Bei der SPD wurde der Offene Brief Düsseldorfer Initaitiven persönlich entgegen genommen
In Düsseldorf wurde stattdessen eine starke Förderung des öffentlichen Personennahverkehrs gefordert. Die Parteien zeigte sich unterschiedlich aufgeschlossen für den Protest. Bei der SPD konnte der Brief einem Sozialdemokraten übergeben werden, der den Fahrradcorso empfing. Die CDU öffnete ihre Türen nicht. Ihr Wurde hilfsweise der Mahnbrief an die Glastür geklebt.
Fotos: Attac