Düsseldorf: Zum Ende des Ramadan öffnen die Moscheen unter Auflagen zum Gebet
Seit Mitte März haben die Düsseldorfer Moscheen ihre Räume geschlossen und so konnte auch während des Ramadan kein Gebet gehalten werden. Während die evangelische und die katholische Kirche in Düsseldorf die Gottesdienste unter strengen Auflagen wieder aufgenommen hat, warteten die Moscheegemeinden noch ab. Doch nun haben sie in Düsseldorf gemeinsam entschieden, das Abschlussgebet zum Ramadan doch zu gestatteten. So werden am Sonntagmorgen (24.5.) die meisten Moscheen in Düsseldorf öffnen, allerdings müssen die Gemeindemitglieder sich anmelden.
Gebet zum Ende des Ramadan
In Monheim treffen sich die Muslime am Sonntagmorgen im Fußballstadion zum Gebet und in Hilden bei der Emir-Sultan Camii Moschee öffnen sich ebenfalls die Türen. Die Düsseldorfer Moscheegemeinden haben sich mit den Nachbarstädten abgestimmt und so öffnen viele am Sonntagmorgen zum Gebet. Es gibt allerdings bei allen neben den Hygiene- und Abstandauflagen die klare Aufforderung, dass alte Menschen, Frauen und Kinder nach Möglichkeit zu Hause bleiben sollen. Das Gebt ist den Männern vorbehalten.
Im Erdgeschoss der Moschee wird es für Sonntag noch Markierungen geben, damit der nötige Abstand gewahrt werden kann
Masjid Assalam Gemeinde ist vorbereitet
Im Gemeindezentrum Masjid Assalam an der Nürnberger Straße wurden bereits Vorbereitungen für Sonntag getroffen. Die Moschee, die dort seit 2013 entsteht ist soweit fertiggestellt, dass die Gebetsräume benutzt werden können. Normalerweise finden im Männerbereich im Erdgeschoss 800 Personen Platz, im Frauenbereich im Obergeschoss 400 Personen. Außerdem gibt es noch einen Gebetsraum im Untergeschoss. Für das Gebet am Sonntag werden auf den drei Ebenen 600 Personen Platz finden. Alle müssen sich vorher anmelden, die Namen der Besucher werden dokumentiert und alle müssen die Hygieneauflagen befolgen.
Der obere Bereich ist normalerweise für die Frauen und Kinder, am Sonntag werden aber auch hier die Männer beten
Der Vorstandvorsitzende der Masjid Assalam Gemeinde, Abdelaazis Fachrou, ist froh, dass alle Düsseldorfer Moscheegemeinden nun doch noch öffnen dürfen. Er war auch in den vergangenen Tagen in den Moscheeräumen an der Nürnberger Straße. Denn der Neubau sollte eigentlich in diesem Jahr fertig werden. Um die noch ausstehenden Arbeiten finanzieren zu können, hatte man auf den Ramadan gesetzt. Denn traditionell spenden die Gemeindemitglieder in dieser Zeit verstärkt. Damit dies trotz ausfallenden Gebeten möglich war, hatte der Verein den Mitgliedern die Möglichkeit geboten, bei einem Kurzbesuch persönlich in der Moschee zu spenden.
Abdelaazis Fachrou freut sich, dass die Spenden nicht ganz ausgeblieben sind, obwohl auch die wirtschaftliche Situation vieler Gemeindemitglieder von Corona beeinträchtigt ist
Gebetsruf
Einen besonderen Abend erlebte die Masjid Assalam Gemeinde am Freitagabend (22.5.). Denn die Stadt Düsseldorf hatte während des Ramadan vier Gemeinden erlaubt, den „Adhan“, den traditionellen Gebetsruf der Muslime, öffentlich auszurufen. So erklang der Ruf zum Ramadanende auf der Nürnberger Straße.
Viele kleine Zuckerfeste
Nach dem Gebet am Sonntagmorgen wird das Ende des Ramadan mit dem Zuckerfest in den Familien gefeiert. In diesem Jahr wird sich das Fest auf mehrere Tage verteilen, denn durch die Corona-Auflagen kann es keine großen Feste geben, sondern eher viele kleine Familientreffen.