Düsseldorf Wersten: Angst und Verunsicherung der Anwohner in der Stahlhaussiedlung
Brennender Unrat, umgeworfene Müllbehälter, Zerstörung, Lärm und Geschrei – darunter leiden die Anwohner der Stahlhaussiedlung seit Wochen. Sie haben Angst und fühlen sich von der Stadt Düsseldorf im Stich gelassen. Denn Jugendliche haben das Viertel zu ihrem Revier erklärt und verbreiten Angst und Schrecken. Nun wenden die Anwohner sich an Bezirksbürgermeister Karl-Heinz Graf und die Öffentlichkeit, in der Hoffnung, dass diesem Treiben ein Ende gesetzt wird.
Die Schilderungen der Anwohner sind eindringlich. Kaum eine Nacht vergehe ohne Zerstörung und Lärm. Die Stahlhaussiedlung liegt zwischen dem Werstener Feld und der Reusrather Straße, östlich der Kölner Landstraße. Es ist ein einfaches Viertel und die Nachbarschaft beschreibt sich als starke Gemeinschaft. Deshalb hat man bereits Gespräche mit den Familien geführt, zu denen einige der Jugendlichen gehören. Doch offenbar haben die Familien ihren Einfluss auf den Nachwuchs verloren. Neben den Jugendlichen, die in der Stahlhaussiedlung wohnen, kommen immer weitere hinzu, die sich an den Treffen und an der Zerstörung beteiligen.
In einem offenen Brief schildern die Anwohner: „Es ist uns bekannt, dass das Ordnungsamt nicht mehr in unsere Siedlung fährt, weil sie vor den großen Jugendgruppen Angst haben.“ Eine Nachbarin, die aus der Anonymität heraustrat und sich bei Polizei und Ordnungsamt meldete, traue sich kaum noch auf die Straße. Ihr Vorgehen wurde bekannt und seitdem werde sie immer wieder bedrängt und verunsichert.
Auf Nachfrage von report-D bei der Düsseldorf Polizei werden die Vorkommnisse bestätigt. „Da bildet sich etwas, es werden Corona-Parties gefeiert und die Vorfälle sind aktenkundig“, bestätigt ein Polizeisprecher. Doch man habe ein Konzept und neben den Einsatzkräften der Wache Wersten sei die Spezialeinheit PRIOS und das Ordnungsamt für das Thema sensibilisiert. Die Bitte der Polizei ist, die Vorfälle sofort zu melden, damit gegen die Randalierer vorgegangen werden kann.