Düsseldorf: Mahn- und Gedenkstätte mit neuer Sonderausstellung wieder geöffnet
„Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand" ist der Titel der neuen Sonderausstellung, die in der Mahn- und Gedenkstätte jetzt nach der Wiedereröffnung präsentiert wird. Noch bis zum 21. Juni können die Besucher*innen die Ausstellung besuchen, die eine Leihgabe des United States Holocaust Memorial Museum in Washington ist und zuvor bereits in den USA gezeigt wurde.
Die Ausstellung ist in drei Bereiche geteilt
Von Gaffern, Profiteuren und Komplizen: der Holocaust in Europa
Eröffnet wurde die Sonderausstellung am Dienstag (12.5.) und beendet damit gleichzeitig die Corona-Zwangspause des Instituts. "Einige waren Nachbarn: Täterschaft, Mitläufertum und Widerstand“ ist eine Leihgabe des United States Holocaust Memorial Museum (USHMM) Washington und wurde zuvor bereits in den USA gezeigt. Im vergangenen Jahr hatte „Einige waren Nachbarn“ Deutschlandpremiere in Berlin im Bundestag anlässlich des internationalen Holocaust-Gedenktages präsentiert. Nun ist die Schau bis zum 21. Juni in der Mahn- und Gedenkstätte zu sehen.
Die zentrale Frage der Sonderausstellung dreht sich darum, wie der Holocaust im damaligen Europa möglich war. Die Rolle von NS-Deutschland ist unstrittig, doch waren die Nationalsozialisten von unzähligen anderen Menschen abhängig. Im nationalsozialistischen Deutschland und im besetzten Europa entwickelten sich überall Formen von Zusammenarbeit und Mittäterschaft, wo immer Opfer von Verfolgung und Massenmord lebten. Menschen wurden zu Kollaborateuren und Komplizen, zu Zuschauern oder heimlichen Profiteuren des Völkermordes. Die Sonderausstellung untersucht die Rolle der gewöhnlichen Menschen aus dem Nahbereich der Taten. Wie wurden aus Nachbarn Denunzianten, Mittäter, Mörder? Warum haben so viele geschwiegen und so wenige geholfen? "Einige waren Nachbarn" fordert dazu auf, über die Vielzahl an Motiven und Zwängen nachzudenken, die die individuellen Entscheidungen und Handlungen der Menschen beeinflussten.
Es dürfen aufgrund der Coronaschutvorschriften immer nur zehn Besucher gleichzeitig in die Ausstellung
Die Ausstellung ist in drei Abschnitte unterteilt. Zunächst beschäftigt sie sich mit der Reaktion auf die Verfolgung von Juden in Nazi-Deutschland. Im zweiten Abschnitt wird der Fokus auf die Kollaboration in den besetzten Gebieten gelegt. Der dritte Abschnitt befasst sich mit der Kollaboration insbesondere bei Deportationen in Satellitenstaaten. Dabei werden die Aufgaben von französischer Polizei oder von lettischen Hilfskräften beleuchtet.
Aufgrund der Corona-Schutzbestimmung können keine Führungen und ein Begleitprogramm zur Sonderausstellung angeboten werden. Der Eintritt ist frei. Öffnungszeiten: dienstags bis freitags und sonntags von 11 bis 17 Uhr, samstags von 13 bis 17 Uhr, montags geschlossen.
Hinweise
Zum Schutz der Besucherinnen und Besucher sowie der Mitarbeitenden gilt in eine begrenzte Besucherzahl sowie die Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln nach der Coronaschutzverordnung. Die Besucherinnen und Besucher werden gebeten, innerhalb des Gebäudes ihre Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen. Der Zutritt in die Gedenkstätte ist nur Einzelpersonen oder Familien gestattet. Führungen und andere Veranstaltungen können leider vorerst nicht stattfinden. Maximal zehn Besucher*innen dürfen sich gleichzeitig unter Einhaltung von Hygiene- und Abstandsregeln in der Mahn- und Gedenkstätte aufhalten.
Informationen zur Mahn- und Gedenkstätte finden sie hier
Fotos: Stadt Düsseldorf, Ingo Lammert