Düsseldorf: HHU produziert Gesichtsschilde für Personal der Unikliniken
Zahlreiche 3D-Drucker der Heinrich Heine Universität Düsseldorf (HHU) laufen derzeit im Dauerbetrieb. Sie produzieren Gesichtsschilde zum Schutz des Klinikpersonals. Denn der Corona-Krisenstab des Universitätsklinikums (UKD) hatte sich hilfesuchend an die HHU-Institute gewandt – auf dem Markt sind die Schutzschilde in großen Mengen Mangelware.
Bei Hellen Windolf und Rebecca Chamberlain, die am Institut für Pharmazeutische Technologie und Biopharmazie promovieren, läuft der 3D-Drucker im privaten Arbeitszimmer rund um die Uhr. Die beiden haben die Geräte vom Institut mit nach Hause genommen. „Da wir die meiste Zeit zuhause sind und um auch die Ostertage und Wochenende zu nutzen, können wir die Drucker doch viel besser zuhause laufen lassen,“ erklärt Hellen Windolf. So schafft jede von Ihnen bis zu acht Druckteile pro Tag. Ein anderer Kollege aus der Physikalischen Chemie lässt sogar zwei Drucker in seinem heimatlichen Badezimmer laufen.
Die 3D-Modelldateien für den Druck stellt der Druckerhersteller im Internet zur Verfügung. Doch da ein 3D-Drucker normalerweise für die Konzeption von Prototypen eingesetzt wird, arbeitet er bedächtig. Der Druck von zwei Stirnträgern dauert rund fünf Stunden. Durch den Einsatz der Mitarbeiter läuft die Produktion nun beständig.
Die Sonder-Produktion wird von einem Team koordiniert, zu dem auch Andreas Palm von der Stabsstelle Arbeits- und Umweltschutz der HHU, Chemie-Werkstattleiterin Sonja Schiller und Werkstattmeister Stefan Stich in der Pharmazie gehören. Neben den Stirnträgern und Stützklammern aus den 3D-Druckern werden die ebenfalls notwendigen transparenten Kunststoffteile in der Zentralwerkstatt der Physik und in der Feinmechanik der Chemie gestanzt.
Arbeitsgruppenleiter Prof. Dr. Jörg Breitkreutz ist stolz auf das persönliche Engagement seiner Doktorandinnen und des Werkstattmitarbeiters: „Auf diese Weise kooperieren wir unbürokratisch und auf sehr praktische Weise zwischen den Instituten und können gleichzeitig die Pflegekräfte und Ärzte an der Uniklinik unterstützen.“
„Insbesondere bei der Versorgung von COVID-19-Patienten auf den Intensivstationen sind die Gesichtsschilde ein wertvoller Schutz für unsere Mitarbeiter*innen“, sagt Dr. Susanne Kolbe-Busch, Leitende Krankenhaushygienikerin am UKD. „Wir sind sehr dankbar für das Projekt an der HHU – auch weil diese Schutzausrüstung derzeit auf dem Markt nur schwer in nennenswerten Stückzahlen zu bekommen ist.“