Düsseldorf: Närrisches Krisentreffen – Karneval soll dem Coronavirus nicht zum Opfer fallen
Die Präsidenten der rheinischen Karnevalshochburgen Aachen, Bonn, Düsseldorf und Köln setzten sich am Sonntag (3.5.) zu einem schwierigen Thema zusammen: Die Karnevalssession 2021. Da aktuell noch niemand sagen kann, wie sich die Corona-Pandemie weiter entwickelt, ist auch nicht sicher in welcher Form die närrische Session gefeiert werden kann. Doch die vier jecken Städte sind sich einig, ausfallen wird Kanreval auch in Corona-Zeiten nicht.
Es wird eine „andere“ Session werden, das ist bereits absehbar. Statt Großveranstaltungen und Straßenkarneval wird es wohl kreative Lösungen geben müssen, wie Abstandsregeln und Brauchtum zu vereinbaren sind. Der Schutz der Gesundheit hat dabei oberste Priorität, da sind sich die vier Präsidenten einig. Aber statt auf sozialer-Distanz soll der Fokus auf der sozialen Kraft des Karnevals liegen.
Die Planungen für die nächste Session laufen weiter. Mit dem Motto „Wir feiern das Leben“ geht Düsseldorf sehr aktuell in die fünfte Jahreszeit. Doch neben der Festlegung des nächsten Prinzenpaars, machen sich die Verantwortliche hinter den Kulissen Gedanken, wie sich die Geselligkeit des Karnevals mit einer Coronaschutzverordnung verbinden lässt. Bis zum 31. August sind alle Großveranstaltungen abgesagt, doch was danach kommt, ist noch nicht absehbar.
„Uns ist bewusst, dass es heute dringendere Themen gibt als den Karneval”, betont Michael Laumen, Präsident des Comitees Düsseldorfer Carneval. „Aber gerade in schwierigen Zeiten – wie etwa in der entbehrungsreichen Nachkriegszeit – hat das Fest stets eine wichtige Funktion erfüllt, um Menschen auf andere Gedanken zu bringen. Die Umstände lassen nun auch der Session 2021 eine ganz besonders wichtige Funktion zukommen. Wir möchten uns der Herausforderung gemeinsam stellen, den Menschen trotz aller aktuellen Probleme auch etwas Fröhliches zu bieten.”
„Das wird nicht einfach, denn der Karneval lebt von Nähe und Gemeinsamkeit”, betont Christoph Kuckelkorn, Präsident des Festkomitees Kölner Karneval. „Ob wir Sitzungen und Umzüge wie gewohnt durchführen können, ist völlig unklar, denn natürlich geht der Schutz der Gesundheit immer vor“, erklärt Frank Prömpeler, Präsident des Festausschusses Aachener Karneval. “Vielleicht wird dies eine Session zurück zu den Ursprüngen: Im kleinen Kreis in den Veedeln feiern statt auf den Bühnen der großen Prunksitzungen. Auch digitale Lösungen sind möglich. Hier sind auch die Künstler und unsere Mitgliedsgesellschaften gefragt, um möglicherweise neue Karnevalsformen zu organisieren und positiv zu begleiten.”