Düsseldorf: Kindertagesbetreuung für Alleinerziehende und weitere Berufsgruppen wird ausgeweitet
Bisher war die Kindertagesbetreuung in Notgruppen für Kindergartenkinder und Schulkinder von der ersten bis zur sechsten Klassen denen vorbehalten, die in systemrelevanten Berufen tätig sind. Rund 3 Prozent der Kinder wurden deshalb auch in den vergangenen Wochen in Schulen und Kitas betreut. Ab nächster Woche soll die Betreuung ausgeweitet werden. Dazu wurden weitere Berufe als systemrelevant festgelegt.
Systemrelevante Berufe
Familienminister Joachim Stamp hatte schon bei seinem Pressestatement am Donnerstag (16.4.) angekündigt, dass mit Hochdruck daran gearbeitet würde, die Betreuung für mehr Kinder zu ermöglichen. Dazu wurde jetzt die Liste der Berufe erweitert, die als systemrelevant gelten. Eine Liste der systemrelevanten Berufe finden sie hier. Neben Mitarbeiter*Innen von Tankstellen, Hausmeister- oder Wachdiensten, Notaren und Rechtsanwälten sind zahlreiche Berufe des produzierenden Gewerbes aufgenommen worden. Dazu zählen beispielsweise Mitarbeiter*Innen in der Produktion von Nahrungs- und Futtermitteln, Medikamenten, Reinigungs- und Pflegemitteln, Textilien und Getränken.
Beschäftigte aus diesen Bereichen, die kein Home-Office machen und die Kinderbetreuung nicht anders organisieren können, sollen ab Donnerstag (23.4.) Anspruch auf einen Kinderbetreuungsplatz haben. Bis dahin haben die Kitas und Schulen (1. bis 6. Klasse) Zeit, die Notgruppenplätze zu organisieren. In den Notgruppen gelten strenge Regeln für Hygiene und Abstand.
Entlastung Alleinerziehender
Die stufenweise Öffnung bei Kindertagesbetreuung wird auch auf erwerbstätige Alleinerziehende ausgedehnt. Wie das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration am Freitag (17.4.) mitteilte werden ab dem 23. April 2020 die geplanten, schrittweisen Anpassungen bei der Kindertagesbetreuung in NRW umgesetzt. Für Montag den 27. April 2020 wird die Notbetreuung zusätzlich für erwerbstätige Alleinerziehende vorbereitet. Familienminister Stamp: „Dies ist mir ein großes Anliegen, ich hätte mir eine bundeseinheitliche Regelung gewünscht. Wir werden in Nordrhein-Westfalen die erwerbstätigen Alleinerziehenden, die in der aktuellen Situation besondere Herausforderungen zu meistern haben, unterstützen und entlasten.“
Bundesländer erarbeiten Konzept
Die Jugend- und Familienministerkonferenz der Bundesländer hat beschlossen, unter Leitung Nordrhein-Westfalens und Brandenburgs ein Konzept zu Möglichkeiten einer stufenweisen Öffnung bei der Kindertagesbetreuung vorzubereiten. Entsprechende Empfehlungen sollen der Bundeskanzlerin und den Ministerpräsidenten rechtzeitig vor der nächsten gemeinsamen Beratung am 30. April vorliegen.