Düsseldorf: Religionsgemeinschaften beraten mit Landesregierung über Konzepte für Gottesdienste in Corona-Zeiten
Vertreter der NRW-Landesregierung und Ministerpräsident Armin Laschet haben sich am Donnerstag mit Vertretern der Religionsgemeinschaften getroffen, um zu beraten, wie religiöses Leben in Zeiten von Corona wieder ermöglicht werden kann.
Neben Ministerpräsident Armin Laschet nahmen Familienminister Dr. Joachim Stamp und der Chef der Staatskanzlei, Staatssekretär NathanaelLiminski, an dem Gespräch teil. Für die Katholische Kirche war der Kölner Erzbischof, Rainer Maria Kardinal Woelki, als Vertreterin der Evangelischen Kirche von Westfalen, die Präses Dr. h.c. Annette Kurschus, Burhan Kesici als Sprecher des Koordinationsrats der Muslime und Dr. Abraham Lehrer, Vorstand der Synagogen-Gemeinde Köln, in die Staatskanzlei gekommen.
Gemeinsam berieten sie über die Frage, wie und wann Gottesdiensten im Zuge der Lockerung der Maßnahmen zur Bekämpfung des Coronavirus gehalten werden können. Die Gottesdienste wurden nicht durch den Erlass des Landes NRW im Rahmen des Veranstaltungsverbots untersagt, sondern von den Religionsgemeinschaften ausgesetzt. Nun soll ein gemeinsamer Weg gefunden werden, öffentliche Gottesdienste wieder zu ermöglich.
In einer gemeinsamen Erklärung vereinbaren die Landesregierung und die Glaubensgemeinschaften ein gemeinsames Vorgehen:
“Die Freiheit der Religionsausübung ist eines der höchsten Güter unserer demokratischen Verfassung. Gelebter Glaube spendet den Menschen gerade in Zeiten der Krise Kraft, Hoffnung und Zuversicht. Deshalb gehört es zu den schlimmsten Folgen der Corona-Epidemie, dass das gemeinsame Feiern von Gottesdiensten und religiösen Festen eingestellt werden musste.
In Nordrhein-Westfalen haben Politik und Religion in dieser Frage von Anfang an einen gemeinsamen Weg verfolgt. In unserem Land wurden Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen, Synagogen und anderer Glaubensgemeinschaften nicht durch staatliche Stellen untersagt. Sie wurden durch freiwillige Selbstverpflichtungen vorübergehend ausgesetzt. Doch die Bereitschaft zum Verzicht braucht auch eine Aussicht auf Normalisierung. Wenn nun das soziale und öffentliche Leben wieder mehr geöffnet wird, muss das auch für das gemeinsame religiöse Leben gelten. Deshalb sind wir uns darin einig, in den nächsten Tagen gemeinsam nach Wegen zu suchen, wie das religiöse Leben in den Gemeinden Nordrhein-Westfalens so schnell wie möglich wieder mehr äußere Gestalt annehmen kann, ohne die bisherigen Erfolge im Kampf gegen die Ausbreitung des Corona-Virus zu riskieren.
Das heutige Gespräch, das in konstruktiver und freundschaftlicher Atmosphäre stattgefunden hat, war dazu ein erster wichtiger Schritt.”