Düsseldorf: Landeskriminalamt NRW deaktiviert mehrere falsche Corona-Soforthilfe-Seiten
Bereits am vergangenen Donnerstag (9.4.) hatte das NRW-Landeskriminalamt über den Missbrauch der Corona-Soforthilfe-Anträge durch gefälschte Internetseiten informiert. Daraufhin wurden die Auszahlungen an alle Antragssteller gestoppt und eine Ermittlungskommission nahm die Recherche auf. In den vergangenen Tagen wurde mehrere „Fake-Seiten“ im Zusammenhang mit der Corona-Soforthilfe abgeschaltet. Kriminelle versuchen aber immer noch über gefälschte Internet-Seiten an die Daten von Betroffenen zu gelangen.
Innenminister Herbert Reul: „Die Seiten sehen frappierend echt aus, das unterstreicht noch einmal das dreiste Vorgehen der Täter. Allein durch neue Hinweise am Wochenende ist deutlich geworden, dass es über 90 Fake-Seiten gibt. Das LKA arbeitet mit Hochdruck daran, diese perfiden Machenschaften aufzudecken. Ich kann nur an die Bürgerinnen und Bürger appellieren: Bitte rufen Sie keine gefälschten Internetseiten auf und geben dort keine Daten ein.“
Die Ermittler des LKA Nordrhein-Westfalen arbeiten weiter intensiv daran, gefälschte Seiten zu identifizieren und sie über die meist ausländischen Server-Betreiber abzuschalten. In der Ermittlungskommission des LKA arbeiten Finanz- und Cyberexperten sowie Spezialisten für Wirtschaftskriminalität zusammen. Nach bisherigen Erkenntnissen sind zwischen 3.500 bis 4.000 Antragsteller betroffen.
„Jede Soforthilfe-Seite, die Sie jetzt im Netz finden, ist ein Fake. Gehen Sie den Betrügern nicht auf den Leim. Nach dem Stopp der NRW-Soforthilfe arbeiten wir mit Bezirksregierungen, Finanzverwaltung und IT.NRW daran, betrügerische Anträge herauszufiltern und das Antragsverfahren mit zusätzlichen Checks im Hintergrund sicherer zu machen. Daher meine eindringliche Bitte: Lassen Sie sich nicht von Ergebnislisten großer Suchmaschinen täuschen. Wir werden Sie über die weiteren Schritte in den kommenden Tagen informieren,“ betont Wirtschaftsminister Prof. Dr. Andreas Pinkwart.
Das Wirtschaftsministerium hat am vergangenen Donnerstag (9.4.) die offiziellen Corona-Soforthilfe-Seiten vom Netz genommen.Nach ersten Hinweisen auf Fake-Webseiten, hatte das Wirtschaftsministerium Strafanzeige wegen Betrugs erstattet.
Unseriöse Internetseiten können besonders gut an der Internetadresse (URL) erkant werden. Alle Internetseiten des Landes NRW enden auf ".nrw" oder "nrw.de". Bei anderen abweichenden Schreibweisen handelt es sich nicht um eine offizielle Internetseite des Landes NRW.
Wer bereits Daten auf einer gefälschten Internetseite eingegeben hat, sollte sofort Strafanzeige erstatten. Das geht am einfachsten über die Internet-Wache der Polizei NRW unter https://polizei.nrw/internetwache.