Düsseldorf Garath: Balkonbrand führt LKA-Spezialisten zu Granatenresten und Militärmunition
Weltkriegsgranaten auf dem Wohnzimmertisch, Dekowaffen an den Wänden, Explosionsgeräusche auf dem Balkon: Als Retter der Düsseldorfer Feuerwehr bei Löscharbeiten in einer Wohnung an der Josef-Maria-Olbrich-Straße all das sahen, lösten sie einen Großalarm aus. Der Wohnblock in Düsseldorf Garath wurde weiträumig abgesperrt, Nachbarn in Rheinbahnbusse evakuiert. Spezialisten des Landeskriminalamtes rückten an. Und nun wird gegen den 38 Jahre alten Wohnungsinhaber ermittelt. Der Verdacht: Verstoß gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz und das Sprengstoffgesetz.
Ermittlungen
Beim Staatsschutz sei der polizeibekannte 38-jährige Familienvater bislang nicht in Erscheinung getreten – so ein Sprecher der Düsseldorfer Polizei. Auffällig ist dennoch die räumliche Nähe zu der als rechtsradikal eingestuften Bruderschaft Deutschland, die Düsseldorf Garath als ihr Revier betrachtet. Ob es persönliche Verbindungen gibt, ist nun Teil der weiteren Ermittlungen.
Rauch
Der Einsatz begann am Samstag (4.4.) gegen 17.20 Uhr. Vom Balkon des fraglichen Wohnhauses stieg dichter Rauch auf. Da die Wohnungsinhaber nicht zu Hause gewesen seien, habe man die Wohnungstür aufbrechen müssen, teilte die Feuerwehr mit. Die im Anschluss entdeckten Granaten und Waffen stellten sich im weiteren Verlauf als unschädlich gemachtes Dekomaterial heraus. Entwarnung konnte deshalb dennoch nicht gegeben werden. Polizeibeamte durchsuchten neben dem Auto eine vom Wohnungsinhaber in Langenfeld angemietete Garage.
Sprengung
Dort fanden sie Explosiv-Stoffe, die der 38-Jährige nicht hätte besitzen dürfen: Dazu gehörte eine größere Menge an Feuerwerkskörpern. Und: Zwei als hochgefährlich eingestufte Granatenreste sowie scharfe Munition aus alten Militärbeständen. Die Granatenreste wurden auf einem Feld in Langenfeld durch einen Feuerwerker am Sonntagmorgen kontrolliert gesprengt. Die Ermittlungen gegen den 38-Jährigen aus Düsseldorf Garath beginnen jetzt.
Foto: Patrick Schüller