Düsseldorf: Stadt mietet Hotelzimmer als Notschlafstelle für Obdachlose
57 neue Notschlafplätze hat die Stadt in zwei Hotels an der Stresemannstraße angemietet und schafft so ein weiteres Angebot für Obdachlose. Während der Corona-Pandemie ist die Situation für Wohnungslose Menschen besonders schwierig, da sie keinen Rückzugsort haben. Da die städtischen Notschlafstellen durch die Abstandsregeln nicht so dicht belegt werden können, schaffte die Stadt zusätzliche Kapazitäten in Hotels.
57 zusätzliche Schlafplätze
Die Notschlafstellen für Obdachlose im gesamten Stadtgebiet sind aktuell stark ausgelastet. Aufgrund der derzeit geltenden Abstandsregeln im Zuge der fortschreitenden Ausbreitung des Coronavirus werden die Zimmer mit deutliche weniger Menschen belegt.
"Ich bin stolz, mit welcher Geschwindigkeit es meiner Fachverwaltung gelingt, im Zuge der fortschreitenden Ausbreitung des Coronavirus ausreichenden Schutz vor dem unsichtbaren Gegner zur Verfügung zu stellen," betont Stadtdirektor und Sozialdezernent Burkhard Hintzsche.
In den Hotels stehen Einzel- und Doppelzimmer zur Verfügung, Foto: Stadt Düsseldorf
In zwei Hotels in der Stresemannstraße wurden insgesamt 57 Betten angemietet. Die ersten Bewohner konnten bereits am Donnerstag (2.4.) einziehen. Zur Ausstattung gehört WLAN und Fernsehen. Die Bewohner werden mit drei vollwertigen Mahlzeiten am Tag versorgt. Neben einem Sicherheitsdienst, der durchgehend vor Ort ist, sind eine professionelle medizinische Versorgung und die Betreuung der Bewohner durch Sozialarbeiter in Vorbereitung.
Aufgestocktes Angebot
"Das Ziel der Anmietung von zwei Hotels in der Stresemannstraße besteht darin, Menschen ein temporäres Zuhause zu geben. Einen Ort, an dem sie sich zurückziehen können. Wir haben das im Eiltempo organisiert, um die kürzlich eröffneten Notschlafstellen in der Aldekerkstraße, am Vogelsanger Weg und im gesamten Stadtgebiet durch weitere Aufenthalts- und Übernachtungsmöglichkeiten zu entlasten", erläutert Miriam Koch, Leiterin des Amtes für Migration und Integration.
Im Winter war die ehemalige Schule an der Aldekerkstraße bereits als Übernachtungsangebot genutzt worden. Nun dürfen die Bewohner sich auch tagsüber dort aufhalten., Foto: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Um die Notschlafstellen an der Aldekerkstraße und am Vogelsanger Weg auch tagsüber für die Obdachlosen attraktiv zu machen, werden auch dort Fernseher, WLAN und drei Mahlzeiten täglich angeboten. Getränke, Kaffee und Tee stehen den Nutzern ganztägig zur Verfügung. Beide Unterkünfte werden durch Sozialarbeiter betreut, die einmal wöchentlich eine offene Sprechstunde anbieten und die spätere Möglichkeit von individuellen Folgesprechstunden geben. Eine medizinische Betreuung ist durch Pflegepersonal, bei Bedarf Hausarztbesuchen oder Überweisung zu weiteren Fachärzten gegeben. Hygieneartikel werden nach persönlichem Bedarf ausgegeben und Wäsche kann gewaschen werden. Einmal wöchentlich ist darüber hinaus eine mobile Kleiderkammer in beiden Unterkünften vor Ort im Einsatz. Neben dem durchgehenden Einsatz eines Sicherheitsdienstes sind auch weitere Ansprechpartner für die Beantwortung allgemeiner Fragen vor Ort.
Die Schlafstelle an der Graf-Adolf-Straße hat zwar viele Betten, durch die Abstandsregeln werden sie aber nicht alle belegt.
Das Angebot für die Obdachlosen in der Unterkunft Markenstraße, die von den franzfreunden betreut wird, wird ausgeweitet. Die Verpflegung wird durch Proviantpakete aufgestockt und täglich werden Getränke geliefert.