Düsseldorf: Rheinkniebrücke für schwere Laster unerreichbar – die nächste Rheinquerung geht unter dem Schwerlastverkehr in die Grätsche
In Düsseldorf fällt mit der Kniebrücke die nächste Rheinquerung für den Schwerlastverkehr aus. Das hat die Stadt am Montag (23.3.) mitgeteilt. Ende März würden für die Hochstraße Benediktusstraße in Düsseldorf Heerdt weitgehende Beschränkungen für Lkw eingeführt, heißt es. Damit können Brummis mit mehr als 30 Tonnen in Düsseldorf nur noch über die Flughafenbrücke im Norden und über die der Fleher Brücke im Süden der Stadt den Rhein kreuzen. Auf der Fleher Brücke gibt es aufgrund umfangreicher Brücken-Sanierungsarbeiten derzeit regelmäßig Staus.
Jede Minute ein Lkw auf Umwegen
Betroffen seien an Werktagen zwischen 500 und 800 Schwerlasttransporte binnen 16 Stunden – teilte die Stadt mit. Beinahe jede Minute müsste dann ein Brummi einen Umweg fahren – sofern der Fahrer von der „Ablastung“ weiß. Die Auflagen sind erheblich: Weiterfahren dürfen nur Lastwagen und Sattelzüge mit höchsten 30 Tonnen Gesamtgewicht. Zusätzlich wird in beiden Fahrtrichtungen die Nutzung der linken und mittleren Fahrspuren für Fahrzeuge über 3,5 Tonnen untersagt. Auf der jeweils rechten Fahrspur gilt für Laster ein Mindestabstand von 50 Metern. Hinweisschilder mit Piktogrammen sollen die Beschränkungen anzeigen. Die Düsseldorfer Polizei werde die neuen Regeln kontrollieren – „im Rahmen der personellen Möglichkeiten“, schreibt die Stadt.
Baujahr: 1959
Durch die Ablastung der Hochstraße Benediktusstraße können Lastwagen die Rheinkniebrücke nicht mehr legal nutzen. Die Hochstraße wurde im Jahr 1959 errichtet. Sie ist 311 Meter lang. Es handelt sich um eine Spannbetonkonstruktion mit zwölf Feldern. Eigentlich sollte die Hochstraße 70 Jahre lang genutzt werden dürfen. Das Düsseldorfer Bauwerk befindet sich im letzten Viertel seiner geplanten Nutzungsdauer. Allerdings hat sich der Lkw-Verkehr seit dem Bau vervielfacht. Zudem drängen die Automobil- und Speditionslobby darauf, immer längere und schwerere Fahrzeuge nutzen zu können. Beides geht auf der maroden Zufahrt zur Rheinkniebrücke nun nicht mehr.
Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung rät zu einemsorgfältigen Monitoring des Bauwerks und zu „verdichteten Sonderprüfungen“.