Düsseldorf: Seebrücke demonstriert vor dem Landtag – Grüner Antrag zur Aufnahme griechischer Flüchtlinge scheitert
Rund 100 Menschen trommelten und demonstrierten vor der Tür, 14 grüne Landtagsabgeordnete versuchten im NRW Landtag am Mittwoch (11.3.) ihr Bestes: Doch die Seebrücke-Demonstration und die Öko-Partei waren die einzigen, die das Leiden der Flüchtlinge an der griechischen Grenze sofort beenden wollen. SPD, CDU, FDP, AFD machten gemeinsam Front gegen die Menschlichkeit. Und duckten sich hinter dem Satz – es brauche eine einheitliche europäische Lösung. Dabei hatten neben Düsseldorf und Köln mehr als zwei Dutzend Städte angeboten, Flüchtlinge von der griechischen Grenze aufzunehmen.
Die grüne Fraktionsvorsitzende Monika Düker sprach zu den Teilnehmer der Demo. Links neben ihr: Patrick Schiffer von der Seebrücke Düsseldorf.
Einer der entlarvenden Satz dieser Tage ist dieser: Es solle nicht wieder so werden wie 2015. Dabei könnte ein Quäntchen Menschlichkeit und Willkommenskultur aus jenen Tagen aktuell gar nicht schaden. Trotz Dauerniesel und nasskalter Witterung warben diverse Ortsgruppen der Initiative Seebrücke am Rand der Bannmeile um den Landtag dafür, das Leiden der Kinder, Frauen und geflüchteten Menschen auf Lesbos und entlang der griechische-türkischen Festlandsgrenze zu beenden.
„Ich fürchte, mit diesem Wunsch sind wir allein“, sagte die Fraktionsvorsitzende der Grünen, Monika Düker, die sich bei den Demonstranten dafür bedankte, dass sie trotz Dauerniesel und nasskalter Witterung auf die Matschwiese vor dem Parlament gekommen waren. Was die Seebrücke-Städzte anböten und von den Grünen unterstützt werde, sei ein geordnetes Verfahren, so Düker.
Eine Sprecherin der Seebrücke Köln verlas einen Brief an dieLandtagsabgeordneten, rechts: Sänger Gerd Schinkel.
Mit Sprechchören und Trommeln und Liedern des Kölner Sängers Gerd Schinkel machten die Demo-Teilnehmer deutlich, dass ihrer Meinung nach sofort geholfen werden muss. Eine Sprecherin der Kölner Seebrücke-Gruppe verlas einen Brief an die Landespolitiker. Patrick Schiffer von der Seebrücke Düsseldorf verlas eine Mail von Helfern, die derzeit am Lager Moria in Lesbos noch ausharren. Darin wird unter anderem berichtet, dass Rechtsradikale aus der Gruppe der sogenannten Identitären auf Lesbos angekommen zu seinen, um gemeinsam mit örtlichen Rechtsradikalen Gewalt gegen Flüchtlinge und Helfer auszuüben.
Es ging auch um geflüchtete Menschen, die bereits in Deutschland sind.
Nach Auskunft des deutschen UNHCR-Sprechers Chris Melzer im Gespräch mit cicero.de leben auf den griechischen Inseln rund 42.000 geflüchtete Menschen in Einrichtungen, die für rund 6000 Personen ausgelegt seien. Melzer nannte das Angebot der Bundesregierung, 1500 geflüchtete, unbegleitete Minderjährige aufzunehmen, ein richtiges, aber bei weitem unzureichendes Signal.