Düsseldorf Bilk: Lächelnde Radler*Innen am Montagmorgen auf der Martinstraße
Für viele Radler*Innen in Bilk ist es leider normal, dass sie auf der Martinstraße im Stau stehen, weshalb einige gerne auf den Bürgersteig ausweichen. Doch am Montagmorgen (9.3.) gab es freie und sichere Fahrt auf einem eigens eingezeichneten und mit Hütchen von der Fahrbahn getrennten Radweg. Allerdings währte die Freude nur eine gute Stunde, denn es handelte sich dabei um eine Aktion der „Rad-AG“ der Düsseldorfer Grünen und des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC).
„Pop up-Radweg“ nennen die Organisatoren der Aktion diese Art Fahrradwege. Im Gegensatz zu den lediglich auf der Fahrbahn markierten Radwege, besteht beim „Pop up“ eine Trennung durch Poller zwischen den Fahrstreifen für Radler und Autofahrer.
Bereits im September 2019 gab es einen Feldversuch mit dem Fahrradstreifen auf der Martinstraße. Schon damals waren viele Nutzer begeistert und fragten, wann es einen dauerhaften Radweg geben würde. Der ist leider noch in weiter Ferne. Obwohl auf dem Abschnitt der Martinstraße zwischen Volmerswerther Straße und Bilker Allee neben dem Autoverkehr und dem ÖPNV auch viele Radfahrer unterwegs sind, gibt es noch keine konkreten Planungen der Stadt zur Einrichtung.
Die Aktion musste leicht verändert werden, denn ein Auto parkte verbotswidrig auf der Spur, die eigentlich zum Radweg werden sollte
Dies wird von den Mitgliedern der „Rad-AG“ der Grünen und vom ADFC kritisiert. Denn viel mehr Düsseldorfer*Innen würden auf das Fahrrad umsteigen, wenn sie sichere Fahrradwege benutzen könnten, ist sich Stefan Engstfeld von den Grünen sicher. Oberbürgermeister Thomas Geisel erklärte schon vor Jahren, dass die Verkehrswende am einfachsten und preiswertesten zu vollziehen sei, wenn mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen würden. Doch geschehen ist wenig. Die Straßen werden neu geplant, dann der Bedarf des ÖPNV berücksichtigt und erst als letzter Schritt Radwege vorgesehen. Da sei noch viel Potential für Optimierungen, findet auch Dietmar Wolf, Mitglied der Grünen im Rat und der Bezirksvertretung.
Gemeinsam mt anderen Radler*innen testeten Stefan Engstfeld und Lerke Tyra den "Pop-up-Radweg"
Die Aktion zeigt, wie durch gezielte Verbesserungen an Problemstellen die Bedingungen für den Radverkehr in Düsseldorf verbessert werden könnten. Und das ohne großen Aufwand, ist sich auch Lerke Tyra, stellvertretende Vorsitzende des ADFC Düsseldorf, sicher: "Weil es so viele hochgereckte Daumen zur Aktion im September 2019 gab, wurde sie nun wiederholt. Wir zeigen mit unseren pop-up-Radweg, dass auch mit wenig Aufwand und geringen Kosten die Bedingungen für den Düsseldorfer Radverkehr schnell verbessert werden können. Man muss nur wollen!"
Der Fahrradclub fordert ein Sofortprogramm zur Beseitigung von Engstellen und Gefahrenpunkten des Radverkehrs. "Sicher durch die Stadt – für 8 und 88 jährige Radfahrende, nur so ist die Verkehrswende zu schaffen," erklärt Lerke Tyra.