Düsseldorf Corona Virus: Vodafone-Mitarbeiter in Heinsberg infiziert – Henkel verlegt Jahrespressekonferenz ins Netz – Aufregung über Praxis-Schließungen in sozialen Netzwerken
Auch bei Vodafone gibt es erste Mitarbeiter, die sich mit dem Cororavirus infiziert haben. Das teilte das Unternehmen mit Sitz in Düsseldorf am Montag (2.3.) mit. Zuvor habe dieser Mann eine Karnevalssitzung im Kreis Heinsberg besucht. Der Mitarbeiter sei danach nicht mehr an seinem Arbeitsplatz gewesen und befinde sich derzeit in häuslicher Quarantäne, so Vodafone. Daneben gebe es einen infizierten Mitarbeiter am Vodafone-Standort München-Unterföhring. Der Mann sei kurz zuvor auf Dienstreise in Großbritannien gewesen sei.
Henkel verlegt Jahres-Presse- und Analystenkonferenz ins Netz
Henkel hat gemäß seinem Pandemieplan, den alle große Unternehmen haben, einen Krisenstab gebildet. Bislang (2.3., 13.30 Uhr) gebe es einen Henkel-Mitarbeiter in Wien, der mit dem Coronavirus infiziert sei, teilte das Unternehmen auf Anfrage mit. Henkel hat seine für den 5. März geplante große und erstmals gemeinsam durchgeführte Jahrespresse- und Analystenkonferenz komplett ins Netz verlagert – und den Präsenstermin in London gestrichen. Der neue Henkel-CEO Carsten Knobel will dabei seine Strategie für Henkel bekanntgeben.
Ernst & Young schickt 1400 Menschen bis 16. März ins Home-Office
Die Unternehmensberatung Ernst & Young hat 1400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter am Düsseldorfer Standort gebeten, erst am 16. März wieder ins Büro, bis dahin zu Hause zu arbeiten und auf Besuche bei Mandanten zu verzichten. Auch dort hatte ein Mitarbeiter die Heinsberger Karnevalssitzung besucht und war danach positiv auf das Coronavirus getestet worden.
Tagesbericht Düsseldorfer Unikliniken
Die Düsseldorfer Unikliniken teilten mit, dass es dem dort in Behandlung befindlichen Ehepaar unverändert gehe. Vor allem der Heinsberger Unternehmer (47) befinde sich wegen einer Lungenentzündungen nach wie vor in einem kritischen, aber stabilen Zustand. Bei seiner Ehefrau verlaufe die Lungenentzündung in einer abgemildeteren Form.
Aufregung in sozialen Medien
In der Düsseldorfer Facebookgruppe „Nett-Werk“ gab es am Montagvormittag (2.3.) eine Meldung, ein Arzt aus Düsseldorf-Flingern habe seine Praxis geschlossen, aus Protest gegen das Düsseldorfer Gesundheitsamt. Dieses habe die Kostenübernahme von Schutzausrüstung verweigert. Die Meldung wurde nach kurzer Zeit und zahlreichen Kommentaren offenbar von den Administratoren der Gruppe gelöscht. Auf der Homepage des Arztes wird die Schließung der Praxisstandorte an der Aachener Straße und an der Birkenstraße aus „Krankheitsgründen“ bekanntgegeben. Ein zweiter Arzt, dessen Praxis laut sozialen Medien ebenfalls geschlossen sein sollte, hat dies inzwischen dementiert. Meldungen unbekannter Herkunft in sozialen Netzwerken zum Coronavirus und den Folgen sollten mit Skepsis gelesen, mit Vorsicht bewertet und möglichst nicht ungeprüft weiterverbreitet werden.
Supermarkt-Regale leer
Wasser gehanstert: Momentaufnahme am Samstag, 29.2., 17 Uhr bei einem Discounter in Düsseldorf Reisholz.
In Düsseldorfer Supermärkten herrscht nach Recherchen von report-D seit Mittwoch (26.2.) ein erhöhter Andrang. Viele Kunden kaufen offenbar größere Mengen an Lebensmitteln, um diese zu Hause zu horten. „Teilweise geht uns die Ware zum Nachfüllen aus“, sagte eine Discounter-mitarbeiterin auf zum Teil erregte Nachfragen der Kunden. Am nächsten Tag habe man die Regale jedoch bislang wieder auffüllen können.
Hinweis: Der Henkel-Termin war in London geplant – nicht in Düsseldorf, wie ursprünglich berichtet. Dies haben wir geändert.