Düsseldorf Pempelfort: Jüdische Jugendliche aus Riga besuchen Gedenkstätte
Es ist eine besondere Delegation, die Rabbiner Chaim Barkahn am Freitagnachmittag (28.2.) an der Gedenkstätte Deportation in Pempelfort begrüßte. 15 Jugendliche waren mit Rabbiner Shneor Koot aus Riga nach Düsseldorf gekommen. Hier besuchten sie den Ort, von dem im Dezember 1941 über 1000 Menschen aus dem gesamten Niederrheingebiet nach Riga deportiert worden waren.
(v.l.) Rabbiner Chaim Barkahn und Dr. Bastian Fleermann
Die Gruppe der 15 jüdischen Jugendlichen und ihr Rabbiner kommen aus der lettischen Hauptstadt Riga. Für ein Wochenende besuchten sie Düsseldorf und das jüdisch-orthodoxe Bildungszentrum Chabad Lubavitch. Begleitet wurden sie vom Rabbiner der jüdischen Gemeinde Riga, Shneor Koot. Neben dem Rabbiner der orthodoxen Gemeinde Adass Jisrael-Chabad Lubavitch Düsseldorf, Chaim Barkahn, erwartete der Leiter der Düsseldorfer Mahn- und Gedenkstätte, Dr. Bastian Fleermann, die lettischen Besucher an der Gedenkstätte Deportation an der Marc-Chagall-Straße.
Ein bewegender Moment für die Besucher, als Fleermann nach einem Gebet der Rabbiner erzählt, dass am 11. Dezember 1941 1.007 Menschen aus dem gesamten Niederrheingebiet von diesem Ort aus nach Riga deportiert wurden. Darunter zahlreiche Kinder und Jugendliche. Die meisten überlebten das Ghetto Riga und die Erschießungen im nahegelegenen Wald von Rumbula nicht. Der Begleiter der Gruppe übersetzte auch die Zeitzeugenberichte, die Bastian Fleermann verlas.
Die Kerzen in Gedenken an die Opfer
Anschließend gedachten die Jugendlichen und die Rabbiner mit Kerzen unter dem Schriftzug „Riga“ an der Gedenkstätte der Opfer.
Gemeinsam feierte die Gruppe am Freitagabend den Schabbat. Am Wochenende gab es für sie im Bildungszentrum Chabad Lubavitch ein Treffen mit Düsseldorfer Jugendlichen zum Austausch und Gesprächen.