Düsseldorf Coronavirus: Berater von Ernst&Young infiziert – Unternehmen schickt alle Beschäftigten nach Hause
Ein Unternehmensberater von Ernst&Young ist am Coronavirus erkrankt. Er soll im Kreis Heinsberg wohnen und in der Zweigstelle am Graf Adolf-Platz arbeiten. Nach Angaben einer Unternehmenssprecherin wurden nach Bekanntwerden der Infektion alle Mitarbeiter am Freitag nach Hause geschickt. Dies treffe auch auf die Essener Filiale des Unternehmens zu. Dort soll sich der Mann ebenfalls aufgehalten haben.
Büro zuhause
Zahlreiche Fenster am GAP 15 sind abgedunkelt. Hier am Graf-Adolf-Platz in Düsseldorf hat Ernst&Young Büros angemietet. Zudem werden aktuell Berater für den Gesundheitsbereich zur Einstellung gesucht. Die 1400 Mitarbeiter der Düsseldorfer Zweigstelle wurden in einer Mail angewiesen, in den kommenden 14 Tagen bei sich zu Hause zu arbeiten und keine Klienten zu besuchen. Zudem solle man nicht mit der Presse sprechen. Unternehmensberater sind in der Regel mit ihrem Laptop bei Mandanten unterwegs. Deshalb gibt es kaum ein Unternehmen, was so schnell und umfassend alle Arbeitsplätze ins Homeoffice verlegen kann.
In Düsseldorf gemeldet
Am Freitagmorgen hatte die Stadt Düsseldorf zunächst Entwarnung gegeben in Bezug auf eine Mitteilung des Kreises Heinsberg. Demzufolge sollte eine der dort infizierten Frauen in Quarantäne Düsseldorferin sein. Dazu teilte die Stadt Düsseldorf mit: Die Frau sei in Düsseldorf gemeldet, halte sich aber seit dem 19. Februar bei ihrem Freund in Heinsberg auf.
Leichte Besserung
Zu dem in den Unikliniken liegenden Ehepaar aus Heinsberg teilte das Hospital mit: Der Zustand des 47 Jahre alten Unternehmers, der am Dienstagabend in einem Krankenwagen nach Düsseldorf verlegt worden war, habe sich stabilisiert – er sei aber unverändert in einem kritischen Zustand. Seine 40 Jahre alte Ehefrau leide ebenso wie er an einer Lungenentzündung, jedoch mit einem deutlichen milderen Verlauf. Nach Angaben der Düsseldorfer Ärzte nehme die Coronavirus-Infektion bei zahlreichen Patienten einen milderen Verlauf. Einige, ältere und bereits zuvor Erkrankte hingegen seien massiv betroffen. Noch sei unklar, warum die Krankheit bei vielen Menschen nur abgemildert auftritt. Im Kreis Heinsberg sind aktuell 35 Personen infiziert. Bis auf das Ehepaar, das in der Düsseldorfer Uniklinik behandelt wird, sind alle anderen in häuslicher Quarantäne, da ihr Zustand eine Klinikunterbringung nicht erfordert.
Infotelefon
Die Stadt Düsseldorf hat ein Infotelefon zum Coronavirus eingerichtet. Es ist runs u die Uhr an allen Tagen erreichbar, so die Stadt. Die Nummer: 0211-8996090. Auch die Schönklinik in Düsseldorf hat zum Coronavirus eine Hotline eingerichtet. Diese sei von Montag bis Freitag von 9 bis 16 Uhr erreichbar, teilte die Klinik mit: 0211-56711111. Am Wochenende, abends und nachts gebe es zudem den bundeweiten Bereitschaftsdienst der kassenärztlichen Vereinigung unter 116117.