Düsseldorfer Jonges helfen ganz konkret: 25.000 Euro an Vereine und Organisationen
Während am Dienstag (25.2.) am Düsseldorfer Rathaus der Zapfenstreich für das Düsseldorfer Prinzenpaar gespielt wurde, hatten sich die Jonges im Henkelsaal versammelt und zahlreiche Gäste eingeladen. Denn ein Mal im Jahr hält der Heimatverein einen Charity-Abend, bei dem ausgewählte Organisationen und Vereine aus Düsseldorf einen Spendenscheck erhalten. Zehn Schecks über jeweils 2.500 Euro wurden verteilt und dabei erfuhren die Jonges viel über die Arbeit der verschiedenen Gruppen.
Charityabend bei den Jonges mit vielen glücklichen Gesichtern
War der Henkelsaal noch Stunden zuvor für fröhliche Karnevalsfeiern genutzt worden, ging es am Dienstagabend deutlich ruhiger aber nicht minder begeistert zu. Denn zehn Vereine waren aus den Kreisen der Jonges vorgeschlagen und ausgesucht worden, die für ihre Projekte in 2020 mit einem Spendenscheck über 2.500 Euro unterstützt werden. Nach der Begrüßung durch Baas Wolfgang Rolshoven übernahm Vizebaas Dr. Reinhold Hahlhege die Vorstellung der Empfänger unter dem Motto „Wo Hilfe konkret wird“. Denn Ziel des Abend war nicht nur die Übergabe der Schecks, die Jonges erhielten Informationen über die Arbeit der Organisationen und so manchen engagierten Aufruf sich aktiv als Ehrenamtler einzubringen.
Die Spendenempfänger
Frauenberatungsstelle
Eva Inderfurth erläuterte die Arbeit der Frauenberatungsstelle, an die sich Frauen – und Männer – wenden können, die körperliche oder physische Gewalt erlebt haben oder sich bedroht fühlen. Die Beratung ist vertraulich und kann anonym erfolgen. Bei vielen Betroffenen geht es darum den Kreislauf der Gewalt zu unterbrechen und ihnen nach Eskalationen einen Ausstieg zu ermöglichen. In rund 400 Fällen vermittelte die Polizei nach Einsätzen die Opfer an die Beratungsstelle.
Bei Bedarf auch anonym berät die Frauenberatungsstelle, erklärte Eva Inderfurth
Café Grenzenlos
Im Café Grenzenlos kann sich jeder ein leckeres Mittagessen leisten, denn die täglich wechselnden Menüs kosten für bedürftige Menschen nicht 2,50 Euro. Wer dort isst und sich mehr leisten kann, zahlt mehr. Hier sind neben der Mahlzeit der soziale Kontakt und die Gespräche wichtig. Der Verein bietet auch Beratung an. Er feiert n diesem Jahr sein 25-jähriges Bestehen.
LVR Schule für Körperbehinderte am Volksgarten
Schulleiter Michael Rösch gab einen Enblick in das Schulleben der 120 Schwerstbehinderten, die am Volksgarten unterrichtet werden. 60 Einzelfallhelfer begleiten neben dem Lehrpersonal, den Therapeuten und Pflegekräften den Schulalltag. Der Verein der Freunde der Schule für Körperbehinderte verfolgt seit 1973 das Ziel die Gemeinschaft zwischen Elternhaus, Schule und (ehemaligen) Schülerinnen und Schülern zu fördern. So wurden beispielsweise zwei Busse für Fahrten und zahlreiche Geräte und Materialien für den Pausenhof angeschafft.
Paul-Klee-Grundschule
Die katholische Grundschule hat pro Jahrgang zwei Klassen mit Kindern, die aus der ganzen Welt kommen. Schulleiterin Maike Dambeck erzählte den Jonges von den zahlreichen Aktivitäten der SchülerInnen im Brauchtum. Neu ist eine eigenen kleine Tanzgarde, die im Kanreval die ersten Auftritte hatte. Begeistern beteiligen sich die Kinder auch am Musical-Projekt, das nach erfolgreichem Start nun weiter etabliert werden soll. Ziel ist es die Kinder in ihren Fähigkeiten zu fördern und ihr Selbstbewusstsein für ihren weiteren Weg zu stärken.
Bettina Erlbruch und Dr. Hauke Duckwitz vom Deutschen Kinderschutzbund waren ohne ihren blauen Elefanten zur Spendenübergabe gekommen
Mentor die Leselernhelfer Düsseldorf
Seit zehn Jahren engagieren sich die Leselernhelfer in den Düsseldorfer Schulen, um die Kinder für Bücher und das Lesen zu begeistern. 600 Mentoren sind an 70 Schulen aktiv. Dabei werden die Kindern einzeln betreut und gemeinsam gelesen. Das Problem, dass immer weniger gelesen wird geht über alle Nationalitäten, in manchen Familien gibt es gar keine Bücher, erzählt Anita Friedrich von Mentor. Die Jonges und ihre Frauen lud sie ein, sich als Ehrenamtler bei Mentor einzubringen.
Deutscher Kinderschutzbund
Der blau Elefant ist das Maskottchen des Deutschen Kinderschutzbundes, die an der Posener Straße Anlaufstelle für Eltern und Kinder bieten. Dabei kann es um familiäre Krisen, Vernachlässigung oder und Missbrauch gehen. 14 Mitarbeiter und 85 Ehrenamtler arbeiten in Düsseldorf und bieten zahlreiche Aktivitäten und Kurse an. Gemeinsam mit der Zeitschrift Libelle war der Kinderschutzbund Initiator des Kinderrechtejahrs in Düsseldorf. Das Ziel ihr Kursangebot auch weiter kostenfrei anzubieten, kann durch die Jonges-Spende realisiert werden, freute sich Dr. Hauke Duckwitz.
Firminusklause der Franziskaner
An ihrem Standort an der Oststraße bieten die Franziskaner mittags ein warmes Mittagessen. Sind es am Monatsanfang meist 80 bis 90 Mahlzeiten, steigert sich die Zahl zum Monatsende auf 160. Unter den Gästen sind zahlreiche jüngere Gäste mit Drogenproblemen, aber auch viele von Altersarmut betroffene Senioren. 30 Ehrenamtler engagieren sich bei der Ausgabe und Zubereitung. Wie Bruder Athanasius stolz berichtet, ist die Firminusklause auch Ausbildungsbetrieb und der erste Koch-Azubi hat im Frühjahr erfolgreich seine Prüfung bestanden.
Die Essensausgabe in der Firminusklause finanziert sich rein über Spenden, daher nahm Pater Athanasius gerne die Unterstützung der Jonges an
LOOP
Der Verein arbeitet seit 2009 als anerkannter freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe und betreut in Düsseldorf fünf Wohngemeinschaften, in denen Jugendliche leben. Das können jugendliche Geflüchtete sein, die ohne Eltern in Düsseldorf sind oder Jugendliche, die auf der Straße lebten und denen eine Perspektive geboten werden soll. Ziel ist es flexible und individuelle Jugend-Hilfemaßnahmen für Kinder, Jugendliche, junge Volljährige und deren Familien zu finden.
HISPI
Seit 2015 engagieren sich die Ehrenamtler im Hispi, dem Lernhaus, für die Integration von geflüchteten Menschen. Fast 2.000 Geflüchtete wurde seitdem in kostenfreien Kurse qualifiziert. Die Kurse erstrecken sich über vier Sprachniveaus vom Analphabeten bis hin zu Fortgeschrittenen, die dann mit dem B1-Niveau die deutsche Sprache selbstständig verwenden können. Für Schülerinnen und Schüler, die noch eine weiterführende Schule besuchen, bietet Hispi täglich Nachhilfe an. Mittlerweile hat HISPi zentrale Räume an der Graf-Adolf-Straße bezogen. Um die Zukunft der Initiative zu sichern, wurde der Hispi Circle aufgelegt, der Kooperationen mit Düsseldorfer Unternehmen sucht. Die Unternehmen können sich damit zu ihrer sozialen Verantwortung zu bekennen und sich finanziell und inhaltlich im „Hispi Circle“ einbringen. Ziel ist es gemeinsam die Aufgabe zu stemmen, möglichst viele Migranten schnell wirtschaftlich auf eigenen Beine zu stellen und damit Teil des gesellschaftlichen Systems zu werden.
"Alle Mann"
Das Projekt der Diakonie „Alle-Mann“ hat das Ziel Jungen in schwierigen Lebenssituationen zu fördern und eine Anlaufstelle zu bieten. Das Projekt richtet sich nur an Jungen, die Probleme haben. Das können geänderte Familienkonstellationen sein, Konflikte mit dem Gesetz, Drogen oder in der Schule. Die Einzelfallförderung erfolgt ambulant und möchte Anerkennung, Respekt und Rollenbilder vermitteln. Malte Schulz freute sich besonders über die Unterstützung der Jonges für die Jungen. Er wünscht sich weiteren Kontakt, da besonders Rollenvorbilder wichtig für die Jungen sind.