Düsseldorf: Zum 7. Mal Tanz gegen Gewalt an Frauen
Die pinke Fahne wehte schon den ganzen Freitag (14.2.) am Düsseldorfer Rathaus und wies auf eine besondere, weltweite Aktion hin: „One Billion Rising“. Jede dritte Frau auf dem Planeten (also eine Milliarde, engl. One Billion) war bereits Opfer von Gewalt. Seit 2012 setzen Menschen am 14. Februar ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen. Dazu tanzen sie überall nach den Rhythmen desselben Liedes: „Break the chain“. In Düsseldorf erklangen die Töne zum siebten Mal.
Am Düsseldorfer Rathaus war die Fahne von "One Billion Rising" aufgezogen
Der Verein kom!ma, die Frauenberatungsstelle und das Gleichstellungsbüro haben die Aktion in Düsseldorf organisiert. Elisabeth Wilfart, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt, war gleich mit ihrem ganzen Team auf den Rathausplatz gekommen. Das war auch ein Pflichttermin für den Praktikanten, der begeistert mittanzte. Auch Bürgermeisterin Klaudia Zepuntke und die Vorsitzende des Jugendhilfeausschusses Ursula Holtmann-Schnieder hatten geübt und machte mit. Engagiert in der ersten Reihe und damit Vorbild für viele, waren die Mädchen der Jugendfreizeiteinrichtungen „Info“ vom Hellweg, „Treff“ in Bilk, „V24“ in Oberbilk und „Heyebad“ und die Mädchen AG des Jugendamtes. Sie hatten vorher die Schritte einstudiert und hätten am liebsten den ganzen Abend getanzt.
Das Team des Gleichstellungsbüros tanzte mit
Auf dem Rathausplatz und auf vielen Plätzen in der ganzen Welt tanzten die TeilnehmerInnen am Freitag „Break the chain“, was den Kampf gegen die Gewalt an Frauen ausdrücken soll. Die Tänzerinnen erheben die Hände und symbolisieren damit die Kraft und Energie, die sie für den Widerstand gegen Gewalt brauchen. Aufrechte Schritte nach vorne zeigen die Solidarität für alle Frauen, die sich nicht selber wehren können. Das Hochziehen der Beine soll das Sprengen der Ketten zeigen, dass Gewalt nicht länger zugelassen wird. Eine Bewegung der Arme um Kopf und Körper steht für den Schutz, unter dem jede Frau steht. Der gehobene Finger ist ein Zeichen für die Vorbildfunktion, die jede Frau übernimmt, um sich gegen Gewalt zu stellen.
Tänzerinnen alle Altersklassen waren vertreten
Bereits seit Beginn der Kampagne im Jahr 2012 ist Düsseldorf am 14. Februar aktiv. Weltweit gibt es Aktionen in mehr als 200 Ländern. Die ursprüngliche Idee kam von der New Yorker Künstlerin und Feministin Eve Ensler. Gewalt gehört zum Lebensalltag vieler Frauen und Mädchen. Jede dritte Frau weltweit und jede siebte Frau in Deutschland wurde bereits geschlagen, zu sexuellen Handlungen gezwungen oder in anderer Form misshandelt. Die sexuelle Gewalt gegen Frauen wird in den meisten Fällen von Männern ausgeübt. Dabei sind alle Altersklassen, Nationalitäten und Glaubensrichtungen vertreten.
Viele der rund 250 Tänzerinnen in Düsseldorf hatten pinke Mützen angezogen, denn die kräftige Farbe Pink hat eine leuchtende Signalkraft und soll Power, Mut und Lebensfreude vermitteln.
Sarah Pastor von Pro Mädchen erklärte in einer kurzen Ansprache, wie wichtig Gleichberechtigung ohne Gewalt sei. Von Begrabschen, verbalen Ansagen bis hin zu Schlägen und Vergewaltigung gäbe es viele Formen von Gewalt, der eine Milliarden Frauen ausgesetzt seien. Ziel müsse sein, dass sich Frauen und Mädchen jederzeit sicher fühlen können, egal ob sie zu Hause oder Unterwegs seien.