Düsseldorf: Rund 1000 Real-Mitarbeiter demonstrieren vor der Hauptversammlung der Metro AG
Der Weg der Aktionäre der Metro AG zur Hauptversammlung im Düsseldorfer Congress Center führte am Freitagmorgen (14.2.) an rund 1.000 lautstarken Demonstranten vorbei. Die Beschäftigten der Real-Märkte verkündeten ihren Unmut über den anstehenden Verkauf und der seit 2018 fehlenden Tarifbindung mit ihren Trillerpfeiffen.
Rund 34.000 Beschäftigte gehören zu Real und sie sehen ihre Zukunft sehr düster. Bereits seit 2018 kämpfen sie, da das Unternehmen damals aus der Tarifbindung ausgestiegen ist, um die Löhne und Gehälter aus Unternehmenssicht zu optimieren. Nun kommt noch der anstehende Verkauf der Kette hinzu und damit die drohende Schließung von vielen Standorten.
Der zuständige Sekretär für den Handel, Heino Georg Kaßler, erklärt dazu: „Die Kolleginnen und Kollegen brauchen gerade in der Zeit des Verkaufes den Schutz durch die ver.di-Tarifverträge, damit Ansprüche auch nach einem Verkauf gesichert sind. Nach jetzigem Stand soll die Mehrheit der Märkte nach dem Verkauf an SCP Group / X-bricks an andere Händler weiterverkauft werden. Deshalb stehen die Beschäftigten vor einer ungewissen Zukunft. Hier müssen die Metro und zukünftig auch die Erwerber ihre soziale Verantwortung wahrnehmen und nach dem Verkauf auch für eine nachhaltige Beschäftigungssicherung sorgen. Hierzu werden wir die Unternehmen nach dem endgültigen Verkauf ebenfalls zu Tarifverhandlungen auffordern. Es darf keine weiteren Ausgliederungen an selbstständige Kaufleute geben und es braucht die Sicherheit durch Betriebsräte.“
„Beim heutigen Streik geht es um die Existenzen der Menschen und auch darum, der Erosion der Tarifbindung im Handel endlich einen Riegel vorzuschieben. Deswegen fordern wir die Anerkennung der Tarifverträge des Einzelhandels. Aus unserer Sicht ist hier auch die Politik gefordert. Es geht um 34.000 Menschen und ihre Familien. Wir brauchen für die Zukunft endlich die Allgemeinverbindlichkeit der Tarifverträge im Handel, damit die Unternehmen die Kosten für ihr Geschäftsmodell nicht länger auf die Allgemeinheit abwälzen können“, so Orhan Akman, Bundesfachgruppenleiter Einzelhandel.
Der Streik soll den ganzen Freitag andauern.