Über 27.000 Kinderbetreuungsplätze gibt es in Düsseldorf – weitere Aufstockung geplant
In diesem Sommer stehen 6.900 Plätze in Kindertageseinrichtungen für neue Kinder zu Verfügung. Die Platzvergabe für das Kita-Jahr 2020/21 erfolgt in drei Phasen. Die ersten Zusagen werden bereits in der ersten Februarwoche erteilt.
(v.l.) Jugendamtsleiter Johannes Horn, Stadtdirektor Burkhard Hintzsche und die stellvertretende Jugendamtleiterin Dagmar Niederlein informierten über die Lage bei den Kinderbetreuungsplätzen, Foto: Stadt Düsseldorf, Michael Gstettenbauer
Die Stadt hat das Vergabeverfahren für die Kinderbetreuungsplätze an den Bedarf der Eltern angepasst. Viele berufstätige Elternteile sind darauf angewiesen frühzeitig zu erfahren, ob ihr Kind zum Start des Kita-Jahres im Sommer einen Platz bekommt. Daher werden die ersten 3.500 Zusagen der insgesamt rund 6.900 Plätze bereits am 1. Februar versendet.
Die Zusagen erfolgen bis Sommer in drei Phasen. 3.500 Plätze werden am 1. Februar, weitere 2.000 im Zeitraum März bis Mai und die restlichen 1.500 von Juni bis August vergeben.
Es gibt Plätze in Kindergärten und bei Tagespflegestellen
Stadtdirektor Burkhard Hintzsche beruhigt alle, die jetzt noch keine Post bekommen: "Die Eltern, die in dieser Phase noch keinen Platz erhalten haben, sollten die nächsten zwei Verfahrensschritte abwarten. Die Erfahrungen der letzten beiden Jahre haben gezeigt, dass fast alle Betreuungswünsche über die bereitstehenden Plätze in den Kitas und der Tagespflege erfüllt werden können. Es liegt dabei aber in der Natur der Sache, dass nicht immer der Wunschplatz vermittelt werden kann. Wir werden im Bereich der Unter- und Über-Dreijährigen so viele Betreuungsmöglichkeiten anbieten, wie noch niemals zuvor!"
Jugendamtsleiter Johannes Horn ergänzt: "Im Zeitraum März bis Mai werden im zweiten Vergabeschwung weitere 2.000 Betreuungsverträge geschlossen und von Juni bis August nochmal 1.500. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die in der Tagespflege betreuten Kinder, sofern sie das dritte Lebensjahr erreicht haben, zum 1. August in eine Kita wechseln. Deren Kita-Platz stellen wir sicher, sodass rund 1.000 Kinder unter drei Jahren dann einen Platz in einer Tagespflegestelle finden können. Und auch nach dem 1. August werden weitere Kitas fertiggestellt, die dann weitere Kinder aufnehmen können. Eltern, die nach einer Betreuungsmöglichkeit für ihr Kind suchen und nicht gleich jetzt ein Betreuungsangebot erhalten, haben also noch viele weitere gute Aussichten auf ein Betreuungsangebot für ihr Kind."
Zahl der Plätze steigt – wie auch der Bedarf
Die Zahl der Kinderbetreungsplätze in Düsseldorf wurde in den vergangenen Jahren erheblich aufgestock. Waren es 2015 für die unter Dreijährigen noch 7.371 Plätze, konnten Ende 2019 bereits 9.208 Kindern ein Platz angeboten werden. Noch besser sieht es bei den Über Dreijährigen aus. Dort waren es 2015 noch 16.746 Plätze, die sich bis Ende 2019 auf 18.150 steigerten.
Allein in 2019 kamen 1.300 Plätze hinzu und die Anstrengungen gehen weiter. 20 neue Projekte sind für das Kindergartenjahr 2020/2021 geplant. Die zusätzlichen Betreuungsplätze teilen sich auf in 300 Angebote in der Kindertagespflege und 1.000 in Kindertageseinrichtungen. Damit kann die vollständige Deckung des Bedarfs für Kinder ab drei Jahren sichergestellt werden. Bei den Kindern unter drei Jahren kann nach der Planung eine Versorgungsquote von 50 Prozent erreicht werden.
Eine Kampagne wirbt gezielt um pädagogisches Personal für Kitas, Foto: Stadt Düsseldorf
Fachpersonal gesucht
Doch sie steigende Zahl an zu betreuenden Kindern bedeutet auch, dass es einen hohen Bedarf an pädagogischen Fachpersonal gibt. Rund 500 neue Fachkräfte werden jährlich benötigt, Ausbildungsabsolventen gibt es nur 450 pro Jahr. Entsprechend startet das Jugendamt eine Recruiting-Kampagne. Dabei sollen neben ausgebildeten Studenten und Erziehern auch Ausbildungsinteressierte, Quereinsteiger und berufserfahrene Erzieher für die Stellen gewonnen werden. "Wir müssen neue Wege gehen, um den hohen Bedarf an Erzieherinnen und Erziehern zu decken. Es geht letztlich darum, mehr Menschen für den Erzieherberuf zu begeistern. Daher stellen wir in unserer Kampagne die Vorteile des Berufs heraus und möchten mit Vorurteilen aufräumen: Es stimmt nämlich nicht mehr, dass der Erzieherberuf generell niedrig bezahlt ist. Hier müssen wir über die Verdienstmöglichkeiten aufklären. Auch ist der Erzieherberuf für Männer und Frauen gleichermaßen interessant. Wir würden gerne mehr männliche Erzieher gewinnen. Insgesamt braucht das Berufsfeld eine Aufwertung des Images. Daran arbeiten wir," erläutert die stellvertretende Jugendamtsleiterin Dagmar Niederlein. Ziel ist es auch für die geplanten neuen Kitas ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen. Informationen zur Recruiting-Kampagne gibt es unter www.duesseldorf.de/erziehen