Fortuna Düsseldorf feuert Trainer Friedhelm Funkel – Uwe Rösler übernimmt
Fortuna Düsseldorf feuert Trainer Friedhelm Funkel (66). Laut Presseberichten darf er schon nicht mehr das Mittwochstraining der Mannschaft leiten. Der Vorstand habe nach zwei Niederlagen zum Rückrundenstart gegen Werder Bremen und Bayer04 Leverkusen das Vertrauen in die Arbeit des Trainers verloren, heißt es. Funkels Vertrag war erst im Dezember verlängert worden. Am Vorabend war er von der Düsseldorfer Sportpresse zum Trainer des Jahres gewählt worden. Für Funkel bedeutet dies vermutlich das Ende seiner Trainerkarriere. Als Nachfolger bringen die Deutsche Presse-Agentur und die Bild-Zeitung Uwe Rösler ins Spiel. Er war zuletzt Trainer bei Malmö FF. Für Mittwochmittag hat Fortuna zu einer Pressekonferenzen eingeladen, bei der Rösler vorgestellt wird.
Letzter Tabellenplatz
Thomas Kleine, der bisherige Co-Trainer, leitet das Mannschaftstraining am Mittwoch. Von den letzten neun Bundesligaspielen konnte Fortuna Düsseldorf nur eines – das gegen Union Berlin – gewinnen. Derzeit rangiert die Mannschaft auf dem letzten Tabellenplatz. Das Spiel am vergangenen Wochenende hatten manche Berichterstatter als eines gesehen, in dem sich die Fortuna zurückgemeldet hatte. Für die momentane Schwächephase werden unter anderem von Manager Lutz Pfannenstiel zu verantworteten Fehlkäufe verantwortlich gemacht. Der hatte nach dem Bayer-Spiel am vergangenen Wochenende erklärt, die Trainerfrage stelle sich bei Düsseldorf derzeit nicht. Funkel hatte sich trotz der Niederlagenserie zuversichtlich gezeigt, dass die Fortuna den Klassenerhalt schaffen werde.
Aufstieg und Aufstand
Friedhelm Funkel hatte die erste Mannschaft von Fortuna Düsseldorf im März 2016 übernommen und vor einem Abstieg in die Dritte Liga bewahrt. 2018 stieg das Team unter Funkel wieder in die Bundesliga auf, wo man sich in der Saison 2019 entgegen aller Erwartungen gut behaupten konnte. Trotz dieser Leistung wollte der Fortuna-Vorstand Funkel anschließend feuern, provozierte damit aber einen Aufstand der Fans. Anstelle des Trainers musste Vorstandschef Robert Schäfer gehen. Nun, so heißt es, habe der Vorstand die Reißleine ziehen müssen.
Das postete der Verein auf seiner Webseite:
Fortuna Düsseldorf hat am Mittwochmorgen Cheftrainer Friedhelm Funkel freigestellt. Der Verein hat den 66-jährigen Fußballlehrer von seinen Aufgaben entbunden und reagiert damit auf die sportliche Krise.
Friedhelm Funkel hat im März 2016 die Position des Cheftrainers übernommen und saß bei 138 Pflichtspielen auf der Bank. In seiner Zeit als Trainer feierte er mit der Fortuna den Aufstieg in die Bundesliga sowie den anschließenden Klassenerhalt. Das Training am Mittwochvormittag wird Co-Trainer Thomas Kleine leiten.
„Wir alle wussten, dass unser zweites Bundesligajahr sehr schwer werden wird und wir im Abstiegskampf stecken werden. Der gesamte Verlauf der Saison hat uns aber gezeigt, dass wir es bisher nicht geschafft haben, auf Strecke die nötigen Punkte zu holen. Wir stellen mit 18 eigenen Treffern die torärmste Offensive und mit 40 Gegentoren die drittschwächste Defensive der Bundesliga. Das führt dazu, dass wir in der aktuellen Konstellation nicht mehr an den Turnaround für den Klassenerhalt glauben. Daher mussten wir zu diesem Zeitpunkt reagieren“, so Sportvorstand Lutz Pfannenstiel.
Pfannenstiel weiter: „Es ist uns natürlich sehr schwergefallen, diesen Schritt zu gehen und wir haben uns sehr bewusst auch einige Tage der Analyse gegeben. Der Verein Fortuna Düsseldorf hat Friedhelm Funkel sehr viel zu verdanken. Er hat den Club vor dem Abstieg in die 3. Liga gerettet und ihn bis in die Bundesliga geführt. Zudem hat er mit seiner ruhigen und authentischen Art für eine menschliche und ehrliche Kultur gesorgt, die im und um den Verein zu spüren war. Dafür gebührt Friedhelm allergrößter Respekt und dafür wird ihm die Fortuna immer dankbar sein.“
Der gesamte Verein bedankt sich bei Friedhelm Funkel für seinen langjährigen Einsatz und seine Leidenschaft für die Fortuna.
aktualisiert 11:45 Uhr